Behandlung von Trigeminusneuralgien: Nicht verschreibungspflichtige Medikamente aus der Apotheke

Trigeminusneuralgien sind eine der schmerzhaftesten neuralgischen Erkrankungen, die durch heftige, blitzartige Schmerzattacken im Gesicht charakterisiert sind. Die Schmerzen entstehen durch eine Reizung oder Schädigung des Trigeminusnervs. Während schwere Fälle häufig eine ärztliche Behandlung und verschreibungspflichtige Medikamente erfordern, können leichte bis mittelschwere Symptome auch mit nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten aus der Apotheke gelindert werden. Hier geben wir Ihnen einen Überblick über diese Optionen.

Ursachen und Symptome

Die genauen Ursachen der Trigeminusneuralgie sind oft vielfältig und können von Druck auf den Nerv durch ein Blutgefäß bis hin zu neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose reichen. Die typischen Symptome sind plötzliche, heftige Schmerzen, die meist nur wenige Sekunden andauern, aber mehrfach täglich auftreten können. Diese Schmerzattacken können durch alltägliche Aktivitäten wie Kauen, Sprechen oder sogar durch Berührungen im Gesicht ausgelöst werden.

Nicht verschreibungspflichtige Medikamente

Obwohl die Behandlung der Trigeminusneuralgie oft verschreibungspflichtige Medikamente erfordert, gibt es auch einige rezeptfreie Optionen, die Linderung verschaffen können:

1. Schmerzmittel (Analgetika):

   • Ibuprofen: Dieses nichtsteroidale Antirheumatikum (NSAID) kann bei leichten bis mittelschweren Schmerzen helfen. Es wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd.
   • Paracetamol: Ebenfalls ein gängiges Schmerzmittel, das vor allem schmerzlindernd und fiebersenkend wirkt. Es eignet sich gut für Menschen, die NSAIDs nicht vertragen.

2. Topische Schmerzmittel:

   • Capsaicin-Creme: Capsaicin, der Wirkstoff in Chilischoten, kann helfen, die Schmerzsignale zu blockieren, wenn es auf die Haut aufgetragen wird. Es kann besonders nützlich sein, um die Schmerzempfindlichkeit zu reduzieren.
   • Lidocain-Gel: Ein lokales Betäubungsmittel, das direkt auf die schmerzende Stelle aufgetragen werden kann, um die Nervenreizungen zu betäuben und so kurzfristige Linderung zu bieten.

3. Nahrungsergänzungsmittel:

   • Magnesium: Magnesiumpräparate können bei der Entspannung der Muskeln helfen und somit indirekt die Schmerzen lindern. Ein Magnesiummangel kann die Nervenempfindlichkeit erhöhen, daher kann eine Supplementierung hilfreich sein.
   • Vitamin B-Komplex: Besonders die Vitamine B1, B6 und B12 spielen eine wichtige Rolle bei der Nervenfunktion. Ein Mangel an diesen Vitaminen kann die Nervengesundheit beeinträchtigen und zu erhöhten Schmerzen führen.

4. Homöopathische und pflanzliche Mittel:

   • Arnica: Bekannt für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften, kann Arnica in Form von Salben oder Cremes angewendet werden, um Schmerzen und Schwellungen zu reduzieren.
   • Passionsblume: Diese Pflanze hat beruhigende Eigenschaften und kann helfen, die allgemeine Nervosität und Anspannung zu reduzieren, was wiederum die Schmerzempfindung mindern kann.

Ergänzende Maßnahmen

Neben den genannten Medikamenten können auch einige nicht-medikamentöse Ansätze hilfreich sein:

• Wärmeanwendungen: Wärmepackungen oder warme Kompressen können die Durchblutung fördern und Muskelverspannungen lösen.
• Stressreduktion: Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, den allgemeinen Stresspegel zu senken, der häufig die Schmerzintensität beeinflusst.
• Ernährungsanpassungen: Eine ausgewogene Ernährung kann zur allgemeinen Gesundheit beitragen und Mängel vorbeugen, die Schmerzen verschlimmern könnten.

Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht verschreibungspflichtige Medikamente in der Regel nur zur Linderung leichterer Symptome geeignet sind. Bei starken oder anhaltenden Schmerzen sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, um eine adäquate Diagnose und Behandlung zu gewährleisten. Insbesondere sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, wenn die Schmerzen plötzlich und ohne klaren Auslöser auftreten oder sich die Schmerzintensität und -häufigkeit verschlimmern.