Thioridazin

Phenothiazine mit Piperidinstruktur

Thioridazin: Ein klassisches Antipsychotikum

Pharmakologische Einordnung und Indikationen

Thioridazin gehört zur Klasse der Phenothiazine, einer Gruppe von Antipsychotika, die seit den 1950er Jahren in der Psychiatrie verwendet werden. Es ist ein typisches oder klassisches Antipsychotikum mit antipsychotischen, sedierenden und antiemetischen Eigenschaften. Ärztinnen und Ärzte verschreiben Thioridazin zur Behandlung von Schizophrenie und anderen psychotischen Störungen, bei denen Patientinnen und Patienten Symptome wie Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Denkstörungen und soziale Rückzugstendenzen erleben. Darüber hinaus kann Thioridazin in niedrigeren Dosen zur Behandlung von Angstzuständen und Unruhe eingesetzt werden, insbesondere wenn diese Symptome im Rahmen einer psychotischen Störung auftreten.

Wirkmechanismus von Thioridazin

Die genaue Wirkweise von Thioridazin ist nicht vollständig aufgeklärt, jedoch ist bekannt, dass es an mehrere Neurotransmitter-Rezeptoren im Gehirn bindet. Es wirkt vorwiegend als Dopamin-D2-Rezeptor-Antagonist, was bedeutet, dass es die Aktivität von Dopamin, einem wichtigen Neurotransmitter, der bei der Regulation von Stimmung, Motivation und Wahrnehmung eine Rolle spielt, dämpft. Diese Dämpfung der Dopaminaktivität trägt zur Reduzierung psychotischer Symptome bei. Zusätzlich beeinflusst Thioridazin andere Neurotransmittersysteme, einschließlich des serotonergen, adrenergen und cholinergen Systems, was zu seinem breiten Wirkungsspektrum und Nebenwirkungsprofil beiträgt.

Verabreichung und Dosierung

Die Dosierung von Thioridazin muss individuell angepasst werden, wobei die niedrigste wirksame Dosis angestrebt wird, um Nebenwirkungen zu minimieren. Die Behandlung beginnt üblicherweise mit einer niedrigeren Dosis, die schrittweise erhöht wird, bis die gewünschte therapeutische Wirkung erreicht ist. Die Verabreichung erfolgt in der Regel oral in Form von Tabletten oder einer Lösung. Es ist wichtig, dass Patientinnen und Patienten die Anweisungen der Ärztinnen und Ärzte sowie der Apothekerinnen und Apotheker genau befolgen und keine Dosisänderungen ohne vorherige Rücksprache vornehmen.

Mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Wie alle Medikamente kann auch Thioridazin Nebenwirkungen verursachen, die von leicht bis schwerwiegend reichen können. Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören Sedierung, Mundtrockenheit, Verstopfung, verschwommenes Sehen und orthostatische Hypotonie (ein plötzlicher Blutdruckabfall beim Aufstehen). Thioridazin kann auch zu extrapyramidalen Symptomen führen, wie sie für klassische Antipsychotika typisch sind, einschließlich Parkinsonismus, Akathisie (Unruhe) und tardiver Dyskinesie (späte Bewegungsstörungen). Darüber hinaus gibt es schwerwiegende Nebenwirkungen wie das QT-Syndrom, eine Herzrhythmusstörung, die zu potenziell lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen kann. Aus diesem Grund wird Thioridazin nur noch selten eingesetzt und ist in vielen Ländern nicht mehr verfügbar oder nur noch unter strengen Auflagen erhältlich.

Es gibt auch bestimmte Kontraindikationen für die Verwendung von Thioridazin. Patientinnen und Patienten mit bekannten Herzerkrankungen, schweren Leber- oder Nierenerkrankungen, Blutbildstörungen oder Überempfindlichkeit gegenüber Phenothiazinen sollten Thioridazin nicht einnehmen. Die gleichzeitige Anwendung mit anderen Medikamenten, die das QT-Intervall verlängern oder die Leberenzyme hemmen, sollte vermieden werden.

Interaktionen mit anderen Medikamenten

Thioridazin kann mit einer Vielzahl von Medikamenten interagieren, was zu einer Veränderung der Wirkung sowohl von Thioridazin als auch der anderen Medikamente führen kann. Zu den bedeutsamen Interaktionen gehören solche mit anderen zentralnervös wirksamen Substanzen, Antidepressiva, bestimmten Antibiotika, Antiarrhythmika und Medikamenten, die die Leberenzyme beeinflussen. Patientinnen und Patienten sollten daher immer alle Medikamente, die sie einnehmen, einschließlich rezeptfreier Präparate und Nahrungsergänzungsmittel, mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt sowie der Apothekerin oder dem Apotheker besprechen.

Überwachung und Sicherheitshinweise

Während der Behandlung mit Thioridazin ist eine regelmäßige Überwachung erforderlich, um die Wirksamkeit der Therapie zu bewerten und mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen. Dies schließt regelmäßige Besuche bei der Ärztin oder dem Arzt sowie möglicherweise Bluttests und EKG-Überwachungen ein, um die Herzfunktion zu überprüfen. Patientinnen und Patienten sollten über die Symptome, die auf schwerwiegende Nebenwirkungen hinweisen könnten, aufgeklärt werden und wissen, wann sie sofortige medizinische Hilfe suchen sollten.

Umgang mit Thioridazin in der Schwangerschaft und Stillzeit

Die Anwendung von Thioridazin während der Schwangerschaft und Stillzeit ist mit Vorsicht zu genießen. Es gibt Hinweise darauf, dass Thioridazin das Risiko für Geburtsfehler erhöhen kann, wenn es im ersten Trimester der Schwangerschaft eingenommen wird. Außerdem kann Thioridazin in die Muttermilch übergehen und beim gestillten Säugling Nebenwirkungen verursachen. Schwangere oder stillende Frauen sollten die Risiken und Vorteile einer Behandlung mit Thioridazin mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt ausführlich besprechen.

Entzug und Absetzen von Thioridazin

Das abrupte Absetzen von Thioridazin kann zu Entzugssymptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen und Schlafstörungen führen. Darüber hinaus kann es zu einem Wiederauftreten oder einer Verschlimmerung der psychotischen Symptome kommen. Daher sollte die Dosis von Thioridazin schrittweise und unter ärztlicher Aufsicht reduziert werden, um Entzugssymptome zu minimieren und einen sicheren Übergang zu gewährleisten.

Wichtige Hinweise für Patientinnen und Patienten

Patientinnen und Patienten, die Thioridazin einnehmen, sollten sich bewusst sein, dass dieses Medikament die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen und das Führen von Fahrzeugen oder das Bedienen von Maschinen gefährlich machen kann. Außerdem ist es ratsam, während der Behandlung keinen Alkohol zu konsumieren, da dies die sedierenden Effekte von Thioridazin verstärken kann. Es ist wichtig, dass Patientinnen und Patienten alle Anweisungen ihrer Ärztinnen und Ärzte sowie der Apothekerinnen und Apotheker befolgen und bei Fragen oder Bedenken bezüglich ihrer Behandlung mit Thioridazin diese ansprechen.

Bei Arzneimitteln: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Bei Tierarzneimitteln: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Tierarzt oder Apotheker.

1 Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers (UVP)

2 Apothekenverkaufspreis (AVP). Der AVP ist keine unverbindliche Preisempfehlung der Hersteller. Der AVP ist ein von den Apotheken selbst in Ansatz gebrachter Preis für rezeptfreie Arzneimittel, der in der Höhe dem für Apotheken verbindlichen Arzneimittel Abgabepreis entspricht, zu dem eine Apotheke in bestimmten Fällen (z.B. bei Kindern unter 12 Jahren) das Produkt mit der gesetzlichen Krankenversicherung abrechnet.
Im Gegensatz zum AVP ist die gebräuchliche UVP eine Empfehlung der Hersteller.

3 Preise inkl. MwSt. ggf. zzgl. Versand

4 Preis solange der Vorrat reicht

5 * Sparpotential gegenüber der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers (UVP) oder der unverbindlichen Herstellermeldung des Apothekenverkaufspreises (UAVP) an die Informationsstelle für Arzneispezialitäten (IFA GmbH) / nur bei rezeptfreien Produkten außer Büchern.

Zurück

Wenn Sie in unserem Shop ein Benutzerkonto einrichten, werden Sie schneller durch den Bestellvorgang geführt, können Ihren bisherigen Bestellablauf verfolgen und vieles mehr.

Registrieren
Zurück
Der Warenkorb ist noch leer.
{{ productName }} ist nicht rabattierfähig.

{{ added.quantity }}x {{ added.item.name }} wurde Ihrem Warenkorb hinzugefügt.

Zum Warenkorb
Gutschein ():
Zwischensumme
Bis zur Versandkostenfreigrenze fehlen
0,00€