Azilsartanmedoxomil
Azilsartanmedoxomil: Ein moderner Angiotensin-Rezeptorblocker
Therapeutische Anwendung von Azilsartanmedoxomil
Azilsartanmedoxomil ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Sartane, der speziell für die Behandlung der arteriellen Hypertonie (Bluthochdruck) entwickelt wurde. Es handelt sich um ein Prodrug, das im Körper zu der aktiven Form Azilsartan umgewandelt wird. Azilsartan blockiert selektiv die Bindung von Angiotensin II an den AT1-Rezeptor, was zu einer Entspannung der Blutgefäße und damit zu einer Senkung des Blutdrucks führt. Die Verwendung von Azilsartanmedoxomil kann bei Patientinnen und Patienten indiziert sein, die an einer primären oder sekundären Hypertonie leiden, und wird oft dann eingesetzt, wenn andere blutdrucksenkende Medikamente nicht ausreichend wirksam sind oder nicht vertragen werden.
Pharmakologische Eigenschaften
Die pharmakologische Wirksamkeit von Azilsartanmedoxomil beruht auf seiner Umwandlung zu Azilsartan, dem aktiven Metaboliten, der eine hohe Affinität zum Angiotensin-II-Rezeptor Typ 1 (AT1) aufweist. Diese Bindung verhindert die vasokonstriktorische und aldosteronfreisetzende Wirkung von Angiotensin II, einem Schlüsselhormon im Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS), das eine zentrale Rolle bei der Regulation des Blutdrucks spielt. Azilsartan hat eine längere Halbwertszeit als viele andere Sartane, was zu einer anhaltenden Blutdrucksenkung über 24 Stunden beiträgt.
Dosierung und Verabreichung
Die Dosierung von Azilsartanmedoxomil muss individuell an den Patienten angepasst werden, wobei die übliche Anfangsdosis bei einmal täglich 40 mg liegt. Abhängig von der Blutdruckreaktion kann die Dosis auf maximal 80 mg pro Tag erhöht werden. Ärztinnen, Ärzte und Apothekerinnen und Apotheker können eine Dosisanpassung vornehmen, insbesondere wenn der Patient auch andere Medikamente einnimmt oder an Nieren- oder Leberfunktionsstörungen leidet. Azilsartanmedoxomil wird in der Regel oral in Form von Tabletten eingenommen und kann unabhängig von den Mahlzeiten verabreicht werden.
Mögliche Nebenwirkungen und Interaktionen
Wie bei allen Medikamenten kann die Einnahme von Azilsartanmedoxomil Nebenwirkungen verursachen, obwohl nicht jeder sie bekommt. Zu den häufigeren Nebenwirkungen gehören Schwindel, Durchfall, Müdigkeit und erhöhte Blut-Kreatinin-Werte. Seltenere, aber schwerwiegendere Nebenwirkungen können eine Hypotonie (besonders nach der ersten Dosis), eine Nierenfunktionsstörung oder eine Hyperkaliämie sein. Patientinnen und Patienten sollten ihre Ärztin oder ihren Arzt oder die Apothekerin oder den Apotheker über alle Medikamente informieren, die sie einnehmen, da Azilsartanmedoxomil mit bestimmten Medikamenten, einschließlich Diuretika, Lithium und nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAIDs), interagieren kann.
Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen
Azilsartanmedoxomil ist bei Patientinnen und Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe kontraindiziert. Es sollte auch nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit eingenommen werden, da es dem Fötus oder Säugling schaden könnte. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit bilateralen Nierenarterienstenosen oder einer Nierenarterienstenose bei einer Einzelniere, da das Risiko einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion besteht. Eine regelmäßige Überwachung der Nierenfunktion und der Elektrolytwerte wird empfohlen, insbesondere bei älteren Patientinnen und Patienten und bei solchen mit vorbestehenden Nierenerkrankungen.
Wichtige Hinweise für Patienten
Patientinnen und Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass sie Azilsartanmedoxomil regelmäßig einnehmen müssen, um eine optimale Blutdruckkontrolle zu erreichen. Sie sollten auch über die Bedeutung einer gesunden Lebensweise informiert werden, einschließlich einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität und der Vermeidung von Tabak und übermäßigem Alkoholkonsum. Es ist wichtig, dass Patientinnen und Patienten verstehen, dass Bluthochdruck oft keine Symptome verursacht, aber unbehandelt zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann. Daher sollten sie auch nach dem Beginn der Behandlung mit Azilsartanmedoxomil regelmäßige Blutdruckkontrollen durchführen lassen.