Losartan
Losartan: Ein Angiotensin-II-Rezeptorblocker im Fokus
Pharmakologische Charakterisierung von Losartan
Losartan gehört zur Klasse der Angiotensin-II-Rezeptorblocker (ARBs), die auch als Sartane bekannt sind. Diese Medikamente wirken, indem sie die Wirkung von Angiotensin II, einem potenten Vasokonstriktor, blockieren. Angiotensin II ist ein Hormon, das eine Schlüsselrolle bei der Regulierung des Blutdrucks spielt. Es fördert die Verengung (Konstriktion) der Blutgefäße, was zu einem erhöhten Blutdruck führt. Losartan bindet selektiv an den AT1-Rezeptor, der für die meisten bekannten Wirkungen von Angiotensin II verantwortlich ist, und verhindert so dessen vasokonstriktorische und aldosteron-sekretierende Effekte.
Indikationen und therapeutische Anwendung
Losartan wird hauptsächlich zur Behandlung von Hypertonie (Bluthochdruck) eingesetzt. Es ist effektiv in der Senkung des Blutdrucks und kann sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Medikamenten verwendet werden. Darüber hinaus wird Losartan zur Behandlung von Nierenerkrankungen bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und zur Therapie der Herzinsuffizienz eingesetzt. Es kann auch nach einem Herzinfarkt verschrieben werden, um das Risiko weiterer kardiovaskulärer Ereignisse zu reduzieren.
Pharmakokinetik und Dosierung
Losartan wird oral verabreicht und hat eine Bioverfügbarkeit von etwa 33%. Es wird hauptsächlich in der Leber zu seinem aktiven Metaboliten Losartan-Carboxylsäure verstoffwechselt. Die Halbwertszeit von Losartan beträgt etwa 2 Stunden, während die seines aktiven Metaboliten etwa 6 bis 9 Stunden beträgt. Die Dosierung von Losartan variiert je nach Indikation und Ansprechen des Patienten. Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker können individuelle Dosierungsempfehlungen geben, die in der Regel bei 25 bis 100 mg pro Tag liegen.
Mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Wie alle Medikamente kann auch Losartan Nebenwirkungen haben. Zu den häufigsten gehören Schwindel, Müdigkeit und Hypotonie (niedriger Blutdruck). Seltener können auch Rückenschmerzen, Nasenbluten und Hyperkaliämie (erhöhter Kaliumspiegel im Blut) auftreten. Losartan sollte nicht von Schwangeren eingenommen werden, da es das Risiko für Geburtsfehler und fetale Toxizität erhöhen kann. Es ist auch bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz kontraindiziert. Bei der Einnahme von Losartan sollten regelmäßige Blutdruckkontrollen und Labortests durchgeführt werden, um die Nierenfunktion und den Kaliumspiegel im Blut zu überwachen.
Interaktionen mit anderen Medikamenten
Losartan kann mit anderen Medikamenten interagieren, was die Wirksamkeit beeinflussen oder das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen kann. Besondere Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Anwendung von Kalium-sparenden Diuretika, Kaliumpräparaten, Lithium und nichtsteroidalen Antirheumatika (NSARs). Patienten sollten ihre Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker über alle Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel informieren, die sie einnehmen, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.
Wichtige Hinweise zur Einnahme und Lagerung
Losartan sollte gemäß den Anweisungen der Ärztinnen und Ärzte eingenommen werden. Es kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden, aber es ist wichtig, es jeden Tag zur gleichen Zeit zu nehmen, um einen gleichmäßigen Wirkspiegel im Körper zu erhalten. Die Tabletten sollten an einem kühlen, trockenen Ort gelagert werden, fern von direktem Licht und Feuchtigkeit. Es ist wichtig, dass Medikamente außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.
Umgang mit Losartan in der Schwangerschaft und Stillzeit
Losartan ist für die Anwendung während der Schwangerschaft kontraindiziert. Es kann zu Schädigungen des ungeborenen Kindes führen, insbesondere im zweiten und dritten Trimester. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Behandlung mit Losartan eine wirksame Verhütungsmethode anwenden. Es ist nicht bekannt, ob Losartan in die Muttermilch übergeht, daher sollte es von stillenden Müttern mit Vorsicht angewendet werden. Die Entscheidung über die Fortsetzung der Therapie sollte in enger Absprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt getroffen werden.
Empfehlungen für Patienten mit Nieren- oder Lebererkrankungen
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann eine Dosisanpassung erforderlich sein, da Losartan und sein aktiver Metabolit über die Nieren ausgeschieden werden. Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz sollten Losartan nicht einnehmen, da dies zu einer erhöhten Konzentration des Medikaments im Blut führen kann. In solchen Fällen ist eine enge Überwachung durch medizinisches Fachpersonal notwendig.
Umgang mit vergessenen Dosen und Überdosierung
Wenn eine Dosis vergessen wird, sollte sie eingenommen werden, sobald sich der Patient daran erinnert. Ist es jedoch fast Zeit für die nächste Dosis, sollte die vergessene Dosis übersprungen und der reguläre Einnahmeplan fortgesetzt werden. Eine doppelte Dosis sollte nicht eingenommen werden, um eine vergessene Dosis nachzuholen. Im Falle einer Überdosierung ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich. Symptome einer Überdosierung können eine extreme Hypotonie und Tachykardie (schneller Herzschlag) sein.
Wichtige Informationen für die Patientenkommunikation
Es ist wichtig, dass Patienten ihre Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker über ihre gesamte Krankengeschichte, Allergien und alle Medikamente, die sie einnehmen, informieren. Patienten sollten auch über die Bedeutung der Einhaltung des Behandlungsplans und der regelmäßigen medizinischen Überwachung aufgeklärt werden. Bei Fragen oder Bedenken bezüglich ihrer Medikation sollten sie nicht zögern, medizinisches Fachpersonal zu konsultieren.