Abirateron
Abirateron: Ein Wirkstoff im Kampf gegen Prostatakrebs
Abirateron ist ein Medikament, das in der Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakrebs eingesetzt wird. Es gehört zur Klasse der Arzneimittel, die als Androgenbiosynthese-Inhibitoren bekannt sind und spielt eine wichtige Rolle in der Kontrolle des Krankheitsverlaufs bei Patienten, deren Krebs sich auf andere Körperteile ausgebreitet hat (metastasierter Prostatakrebs) und die nicht mehr auf eine herkömmliche Hormontherapie ansprechen.
Indikationen und Einsatz von Abirateron
Abirateron wird vornehmlich zur Behandlung von metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs (mCRPC) verwendet. Dies ist eine Form des Prostatakrebses, die trotz einer Senkung des Testosteronspiegels auf ein sehr niedriges Niveau weiter fortschreitet. Abirateron kann auch in Kombination mit Prednison oder Prednisolon eingesetzt werden, um die Nebenwirkungen der Therapie zu managen und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
Wirkmechanismus von Abirateron
Der Wirkstoff Abirateron hemmt ein Enzym namens Cytochrom P450 17A1 (CYP17A1), das an der Produktion von Androgenen beteiligt ist. Androgene wie Testosteron fördern das Wachstum von Prostatakrebszellen. Durch die Hemmung dieses Enzyms reduziert Abirateron die Androgenproduktion nicht nur in den Hoden, sondern auch in anderen Körpergeweben und sogar innerhalb des Tumors selbst. Dies führt zu einer Verringerung des Androgenspiegels im Körper und hilft, das Wachstum von Prostatakrebszellen zu verlangsamen oder zu stoppen.
Verabreichung und Dosierung
Abirateron wird in Form von Tabletten verabreicht und sollte gemäß den Anweisungen der behandelnden Ärztinnen und Ärzte eingenommen werden. Es ist wichtig, dass Patienten die Tabletten auf nüchternen Magen einnehmen – das heißt, sie sollten mindestens zwei Stunden nach der letzten Mahlzeit und mindestens eine Stunde vor der nächsten Mahlzeit eingenommen werden. Die übliche Dosierung ist einmal täglich eine Tablette in Kombination mit einem Steroid wie Prednison oder Prednisolon.
Mögliche Nebenwirkungen und Risiken
Wie bei allen Medikamenten kann auch die Einnahme von Abirateron zu Nebenwirkungen führen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Ödeme, Durchfall, Erbrechen, Hypertonie und Hypokaliämie. In seltenen Fällen kann es auch zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen wie Herzproblemen, schweren Infektionen oder Leberschäden kommen. Patienten sollten ihre Ärztinnen und Ärzte oder Apothekerinnen und Apotheker über alle Nebenwirkungen informieren, insbesondere wenn diese schwerwiegend sind oder nicht verschwinden.
Interaktionen und Kontraindikationen
Abirateron kann Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben, daher ist es wichtig, dass Patienten ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker über alle Medikamente, Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel informieren, die sie einnehmen. Personen mit schweren Lebererkrankungen sollten Abirateron nicht einnehmen. Zudem ist das Medikament für schwangere oder stillende Personen kontraindiziert und darf nicht von Frauen, die schwanger werden könnten, ohne entsprechende Verhütungsmaßnahmen eingenommen werden.
Überwachung während der Behandlung
Während der Behandlung mit Abirateron ist eine regelmäßige Überwachung durch Fachpersonal erforderlich. Dazu gehören Bluttests zur Überprüfung der Leberfunktion und des Elektrolythaushalts. Patienten sollten regelmäßige Termine mit ihren Ärztinnen und Ärzten wahrnehmen, um den Fortschritt der Behandlung zu besprechen und eventuelle Anpassungen der Therapie vorzunehmen.
Wichtige Hinweise für Patienten
Patienten sollten darauf achten, Abirateron genau nach den Anweisungen zu nehmen und keine Dosis zu überspringen. Falls eine Dosis vergessen wurde, sollte diese ausgelassen und die nächste Dosis zur gewohnten Zeit eingenommen werden. Es ist auch wichtig, dass Patienten alle geplanten Arzttermine wahrnehmen und sich an die empfohlenen Kontrolluntersuchungen halten. Bei Fragen oder Bedenken bezüglich der Behandlung sollten Patienten nicht zögern, sich an ihre Ärztinnen und Ärzte oder Apothekerinnen und Apotheker zu wenden.