Letrozol
Letrozol: Ein effektiver Wirkstoff in der Onkologie
Therapeutische Anwendung von Letrozol
Letrozol ist ein Arzneistoff, der vorrangig in der Behandlung bestimmter Formen von Brustkrebs eingesetzt wird. Es gehört zur Klasse der Aromatasehemmer, die die Umwandlung von Androgenen in Östrogene hemmen. Dies ist besonders relevant, da einige Brustkrebsarten östrogenabhängig sind, das heißt, sie wachsen schneller in Anwesenheit des Hormons Östrogen. Letrozol wird hauptsächlich bei postmenopausalen Frauen angewendet, deren Brustkrebs hormonrezeptorpositiv ist. Es kann sowohl in der adjuvanten Therapie, also nach einer primären Behandlung wie einer Operation, als auch in der metastasierten Situation oder als neoadjuvante Therapie vor einer Operation eingesetzt werden.
Pharmakologische Eigenschaften von Letrozol
Als Aromatasehemmer blockiert Letrozol spezifisch das Enzym Aromatase, das für die Umwandlung von Androgenen in Östrogene verantwortlich ist. Diese Hemmung führt zu einer signifikanten Reduktion der Östrogenkonzentration im Körper, was das Wachstum östrogenabhängiger Tumorzellen verlangsamen oder stoppen kann. Letrozol ist oral verfügbar und zeichnet sich durch eine hohe Bioverfügbarkeit aus. Die Halbwertszeit im Körper beträgt etwa 2 Tage, was eine einmal tägliche Dosierung ermöglicht.
Verabreichung und Dosierung
Letrozol wird in Form von Tabletten verabreicht und die übliche Dosierung beträgt 2,5 mg einmal täglich. Die Einnahme sollte kontinuierlich und möglichst immer zur gleichen Tageszeit erfolgen, um einen gleichmäßigen Wirkstoffspiegel im Körper zu gewährleisten. Die Dauer der Behandlung mit Letrozol wird individuell von der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt festgelegt und kann sich über mehrere Jahre erstrecken, abhängig von der individuellen Situation der Patientin.
Mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Wie alle Medikamente kann auch Letrozol Nebenwirkungen verursachen, wobei nicht jede Patientin diese erlebt. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Hitzewallungen, Gelenkschmerzen, Müdigkeit und Übelkeit. Seltener können auch Haarausfall, Hautausschlag oder Stimmungsschwankungen auftreten. Bei schwerwiegenden Nebenwirkungen oder unerwarteten Reaktionen sollte umgehend eine Ärztin oder ein Arzt konsultiert werden. Letrozol ist kontraindiziert bei Patientinnen mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, bei Schwangerschaft und während der Stillzeit. Vor Beginn der Therapie sollten Patientinnen auf eine bestehende Schwangerschaft getestet werden.
Interaktionen und Vorsichtsmaßnahmen
Letrozol kann Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten eingehen. Daher ist es wichtig, dass die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt über alle verschreibungspflichtigen und nicht verschreibungspflichtigen Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und pflanzlichen Präparate informiert wird, die die Patientin einnimmt. Besondere Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Anwendung von Medikamenten, die den Hormonhaushalt beeinflussen, oder Substanzen, die die Leberfunktion beeinträchtigen können. Patientinnen sollten zudem vor Beginn der Therapie auf Osteoporose untersucht werden, da Letrozol die Knochendichte verringern kann.
Beratung und Betreuung durch Fachpersonal
Die Einnahme von Letrozol sollte stets unter der Aufsicht und nach Anweisung einer Fachärztin oder eines Facharztes erfolgen. Apothekerinnen und Apotheker können ebenfalls wichtige Beratung zur korrekten Einnahme und möglichen Nebenwirkungen bieten. Es ist wichtig, dass Patientinnen regelmäßige Nachsorgetermine wahrnehmen und bei Fragen oder Problemen nicht zögern, ihre Ärztin, ihren Arzt oder Apothekerin, Apotheker zu kontaktieren. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Patientinnen und Fachpersonal ist entscheidend für den Erfolg der Therapie.