Teriparatid
Teriparatid: Ein therapeutischer Ansatz zur Behandlung von Knochenstoffwechselstörungen
Was ist Teriparatid?
Teriparatid ist ein rekombinantes Parathormon (PTH), genauer gesagt ein Fragment des menschlichen Parathormons, bestehend aus den ersten 34 Aminosäuren des vollständigen Proteins. Es wird in der Medizin als Arzneimittel zur Behandlung von bestimmten Knochenkrankheiten eingesetzt. Teriparatid stimuliert die Knochenbildung, indem es auf die Osteoblasten wirkt, die für den Aufbau von Knochengewebe verantwortlich sind. Es wird biotechnologisch hergestellt und ist strukturell identisch mit dem aktiven Region des menschlichen Parathormons, was es zu einem effektiven Anabolikum für den Knochen macht.
Indikationen: Wann wird Teriparatid eingesetzt?
Teriparatid wird vorrangig zur Behandlung von Osteoporose eingesetzt, insbesondere bei Patientinnen und Patienten, die ein hohes Risiko für Frakturen aufweisen. Dies umfasst Personen mit:
- Schwerer Osteoporose
- Erhöhtem Risiko für Knochenbrüche
- Unzureichendem Ansprechen auf andere Osteoporose-Behandlungen
- Glukokortikoid-induzierter Osteoporose (bei langfristiger Steroidtherapie)
Darüber hinaus kann Teriparatid in speziellen Fällen auch zur Behandlung von anderen Knochenstoffwechselstörungen eingesetzt werden, wenn diese mit einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche einhergehen.
Wirkmechanismus: Wie funktioniert Teriparatid?
Teriparatid wirkt durch die Imitation der Wirkung des natürlichen Parathormons, welches eine Schlüsselrolle im Kalziumstoffwechsel und im Knochenumbau spielt. Bei intermittierender Gabe in niedrigen Dosen fördert Teriparatid die Knochenneubildung, indem es die Aktivität und Anzahl der Osteoblasten erhöht. Dies führt zu einer Zunahme der Knochendichte und einer Verbesserung der Knochenarchitektur. Im Gegensatz dazu kann eine kontinuierliche Exposition gegenüber Parathormon oder dessen Analoga zu Knochenabbau führen, was die Bedeutung der korrekten Dosierung und Anwendung von Teriparatid unterstreicht.
Anwendung und Dosierung
Teriparatid wird üblicherweise als tägliche subkutane Injektion verabreicht. Die empfohlene Dosis beträgt 20 Mikrogramm pro Tag. Die Anwendung sollte unter Anleitung von medizinischem Fachpersonal erfolgen, und Patientinnen und Patienten können geschult werden, die Injektionen selbst vorzunehmen. Die maximale Behandlungsdauer mit Teriparatid ist in der Regel auf 24 Monate begrenzt, da die Sicherheit und Wirksamkeit einer längeren Anwendung nicht ausreichend belegt sind.
Mögliche Nebenwirkungen und Risiken
Wie bei allen Arzneimitteln kann auch die Behandlung mit Teriparatid Nebenwirkungen haben. Zu den häufigsten gehören:
- Schmerzen an der Injektionsstelle
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Muskelspasmen
Seltener, aber ernster sind Nebenwirkungen wie eine Erhöhung des Kalziumspiegels im Blut (Hyperkalzämie) und im Urin (Hyperkalziurie), die zu Nierensteinen führen können. Patientinnen und Patienten sollten während der Behandlung regelmäßig medizinisch überwacht werden, um solche Risiken zu minimieren. Ärztinnen, Ärzte und Apothekerinnen und Apotheker sind wichtige Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, um potenzielle Nebenwirkungen zu besprechen und das individuelle Risikoprofil zu bewerten.
Interaktionen mit anderen Medikamenten
Teriparatid kann mit anderen Medikamenten interagieren, was die Wirksamkeit des Arzneimittels beeinflussen oder das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen kann. Besondere Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Anwendung von:
- Diuretika, die den Kalziumspiegel im Blut erhöhen können
- Digitalis, da eine Hyperkalzämie die Toxizität dieses Medikaments erhöhen kann
Es ist wichtig, dass Patientinnen und Patienten ihre Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker über alle Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel informieren, die sie einnehmen, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.
Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen
Teriparatid ist nicht für alle Patientinnen und Patienten geeignet. Kontraindikationen umfassen:
- Hyperkalzämie
- Metabolische Knochenerkrankungen wie Morbus Paget
- Unbehandelte Hyperparathyreoidismus
- Vorangegangene Strahlentherapie des Skeletts
- Knochentumoren oder metastasierende Knochenerkrankungen
- Schwangerschaft und Stillzeit
Vor Beginn der Therapie mit Teriparatid sollten Patientinnen und Patienten auf bestehende Kontraindikationen untersucht werden. Während der Behandlung sind regelmäßige Kontrollen des Kalziumspiegels und der Nierenfunktion erforderlich.
Beratung und Betreuung durch Fachpersonal
Die Entscheidung für eine Behandlung mit Teriparatid sollte nach einer umfassenden medizinischen Beratung getroffen werden. Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker spielen eine zentrale Rolle bei der Aufklärung über die korrekte Anwendung, mögliche Nebenwirkungen und die Überwachung der Therapie. Sie sind auch wichtige Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Fragen und Bedenken, die während der Behandlung auftreten können.