Isosorbidmononitrat
Isosorbidmononitrat: Ein Wirkstoff im Fokus der kardiovaskulären Therapie
Therapeutische Anwendung von Isosorbidmononitrat
Isosorbidmononitrat (ISMN) ist ein Arzneistoff, der vorrangig in der Behandlung von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems eingesetzt wird. Seine Hauptanwendungsgebiete umfassen die Prophylaxe und Langzeittherapie der Angina Pectoris, einer Form der koronaren Herzkrankheit, die durch Schmerzen im Brustbereich aufgrund einer unzureichenden Sauerstoffversorgung des Herzmuskels gekennzeichnet ist. ISMN wird ebenfalls zur Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz verwendet, wenn eine Kombinationstherapie angezeigt ist. Es wirkt durch die Erweiterung der Blutgefäße, was zu einer Reduktion der Herzarbeit und einem verbesserten Sauerstoffangebot für den Herzmuskel führt.
Pharmakologische Eigenschaften
Isosorbidmononitrat gehört zur Gruppe der Nitrate, die als Vasodilatatoren fungieren, indem sie die glatte Muskulatur der Blutgefäße entspannen. ISMN wird nach oraler Einnahme gut resorbiert und weist eine Bioverfügbarkeit von nahezu 100% auf, da es nicht dem First-Pass-Effekt in der Leber unterliegt. Der Wirkstoff wird hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Die Halbwertszeit von ISMN beträgt etwa 5 Stunden, was eine zweimal tägliche Dosierung ermöglicht, um eine gleichmäßige Wirkung über den Tag zu gewährleisten.
Dosierung und Verabreichung
Die Dosierung von Isosorbidmononitrat muss individuell angepasst werden und erfolgt in der Regel nach ärztlicher Anweisung. Es ist wichtig, dass Patient*innen die Dosierungsvorschriften genau befolgen und die Medikation nicht eigenständig abändern. Die übliche Anfangsdosis kann bei 20 mg bis 30 mg liegen, die ein- oder zweimal täglich eingenommen werden. Bei Bedarf kann die Dosis schrittweise erhöht werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen. ISMN ist in verschiedenen Darreichungsformen wie Tabletten oder Retardkapseln erhältlich, die eine verzögerte Freisetzung des Wirkstoffs ermöglichen und somit zur Stabilisierung des Wirkspiegels beitragen.
Mögliche Nebenwirkungen
Wie bei jedem Medikament kann auch die Einnahme von Isosorbidmononitrat Nebenwirkungen hervorrufen. Häufige Nebenwirkungen umfassen Kopfschmerzen, die als Zeichen einer starken Gefäßerweiterung gelten. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Schwindel, Blutdruckabfall, Reflex-Tachykardie, Übelkeit und orthostatische Dysregulation. Bei Auftreten von schweren Nebenwirkungen oder anhaltenden Beschwerden sollten Patient*innen umgehend ärztlichen Rat einholen oder sich an eine Apotheke wenden.
Interaktionen und Kontraindikationen
Isosorbidmononitrat kann Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten eingehen, insbesondere mit blutdrucksenkenden Mitteln, Phosphodiesterase-5-Hemmern (wie Sildenafil) und anderen Nitraten. Die Kombination mit Phosphodiesterase-5-Hemmern ist kontraindiziert, da es zu einem lebensbedrohlichen Abfall des Blutdrucks kommen kann. Absolute Kontraindikationen für die Einnahme von ISMN sind akuter Kreislaufkollaps (Schock), schwere Hypotonie, Herzinfarkt mit niedrigem Füllungsdruck und hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie. Vor Beginn einer Therapie mit ISMN sollten Patient*innen eine umfassende medizinische Beratung erhalten, um individuelle Risiken und Kontraindikationen zu klären.
Wichtige Hinweise für Patient*innen
Patient*innen sollten darauf hingewiesen werden, dass die Einnahme von Isosorbidmononitrat zu einer Toleranzentwicklung führen kann, weshalb es wichtig ist, eine regelmäßige Einnahmepause einzuplanen, um die Wirksamkeit des Medikaments zu erhalten. Dies wird oft als Nitratfreies Intervall bezeichnet und sollte nach ärztlicher Anweisung erfolgen. Zudem ist es ratsam, bei der Einnahme von ISMN auf Alkohol zu verzichten, da dieser die blutdrucksenkende Wirkung verstärken kann. Patient*innen sollten auch über die Symptome einer Überdosierung aufgeklärt werden und wissen, dass bei Anzeichen einer Überdosierung sofort medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden muss.