Eisen, parenterale Zubereitungen
Parenterale Eisenpräparate: Einsatz und Wirkungsweise
Indikationen für parenterale Eisenpräparate
Parenterale Eisenpräparate sind eine Form der medizinischen Behandlung, die zur Behebung von Eisenmangelzuständen eingesetzt wird. Eisen ist ein essenzielles Spurenelement, das für die Bildung von Hämoglobin, einem Bestandteil der roten Blutkörperchen, unerlässlich ist. Ein Mangel an Eisen kann zu verschiedenen Gesundheitsproblemen führen, insbesondere zu Anämie, einer Erkrankung, bei der der Körper nicht genügend gesunde rote Blutkörperchen produziert, um den Sauerstoffbedarf des Körpers zu decken.
Zu den häufigsten Beschwerden, die mit parenteralen Eisenpräparaten behandelt werden, gehören:
- Eisenmangelanämie, die nicht auf orale Eisensupplemente anspricht oder bei denen orale Präparate nicht vertragen werden
- Chronische Nierenerkrankungen, bei denen die Erythropoese (Bildung der roten Blutkörperchen) gestört ist
- Chronisch-entzündliche Erkrankungen, die mit einem funktionellen Eisenmangel einhergehen
- Prä- und postoperative Zustände, in denen ein schneller Ausgleich des Eisenmangels erforderlich ist
- Gastrointestinale Erkrankungen, bei denen die Eisenaufnahme gestört ist, wie bei Zöliakie oder Morbus Crohn
Formen und Zusammensetzung parenteraler Eisenpräparate
Parenterale Eisenpräparate werden direkt in den Blutkreislauf verabreicht, entweder intravenös oder intramuskulär. Diese Präparate enthalten Eisen in einer Form, die für die direkte Aufnahme in den Körper geeignet ist, oft als Eisen(III)-Hydroxid-Saccharose-Komplex, Eisen(III)-Glukonat oder Eisen(III)-Carboxymaltose. Die Zusammensetzung und die Dosierung der Präparate werden individuell an den Eisenmangel und die Bedürfnisse des Patienten bzw. der Patientin angepasst.
Verabreichung und Dosierung
Die Verabreichung von parenteralen Eisenpräparaten erfolgt unter strenger medizinischer Überwachung, da es zu Nebenwirkungen kommen kann. Die Dosierung wird auf Basis des aktuellen Eisenmangels und des Körpergewichts des Patienten bzw. der Patientin berechnet. Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker spielen eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der richtigen Dosierung und Überwachung der Therapie.
Mögliche Nebenwirkungen und Risiken
Wie bei allen medizinischen Behandlungen können auch bei der Verwendung von parenteralen Eisenpräparaten Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten gehören:
- Überempfindlichkeitsreaktionen
- Muskelschmerzen
- Kopfschmerzen
- Übelkeit oder Erbrechen
- Temporäre Veränderungen des Blutdrucks
In seltenen Fällen können schwerwiegendere Nebenwirkungen wie anaphylaktische Reaktionen auftreten. Daher ist eine sorgfältige Überwachung während und nach der Verabreichung des Präparats unerlässlich.
Interaktionen und Kontraindikationen
Parenterale Eisenpräparate können mit anderen Medikamenten interagieren und sind nicht für alle Patientinnen und Patienten geeignet. Kontraindikationen können unter anderem eine bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Präparat, bestimmte Arten von Anämie, die nicht durch Eisenmangel verursacht sind, und eine Überladung des Körpers mit Eisen (Hämochromatose oder Hämosiderose) sein. Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker müssen über alle Medikamente und Gesundheitszustände informiert werden, um potenzielle Risiken zu minimieren.
Überwachung und Nachsorge
Nach der Verabreichung von parenteralen Eisenpräparaten ist eine regelmäßige Überwachung des Eisenstatus erforderlich, um die Wirksamkeit der Therapie zu beurteilen und eine mögliche Überdosierung zu vermeiden. Bluttests zur Bestimmung des Ferritinwerts und des Transferrinsättigungsgrades sind Teil der Nachsorge. Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker beraten Patientinnen und Patienten hinsichtlich der Notwendigkeit weiterer Behandlungen und der Anpassung der Therapie.