Infliximab
Die therapeutische Rolle von Infliximab
Infliximab ist ein biotechnologisch hergestellter monoklonaler Antikörper, der in der Behandlung verschiedener chronisch-entzündlicher Erkrankungen eine wesentliche Rolle spielt. Dieses Medikament gehört zur Klasse der sogenannten Tumor-Nekrose-Faktor (TNF)-Blocker, die gezielt in entzündliche Prozesse des Körpers eingreifen, um Symptome zu lindern und die Krankheitsprogression zu verlangsamen.
Indikationen: Wann wird Infliximab eingesetzt?
Infliximab wird zur Behandlung mehrerer Erkrankungen eingesetzt, die durch eine überschießende Immunreaktion gekennzeichnet sind. Zu den Hauptindikationen zählen:
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
- Rheumatoide Arthritis
- Ankylosierende Spondylitis (Morbus Bechterew)
- Psoriasis-Arthritis
- Plaque-Psoriasis
Wirkmechanismus: Wie funktioniert Infliximab?
Infliximab bindet spezifisch an den Tumor-Nekrose-Faktor-alpha (TNF-α), ein proinflammatorisches Zytokin, das eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Entzündungen spielt. Durch die Bindung von Infliximab an TNF-α werden dessen entzündungsfördernde Effekte blockiert, was zu einer Reduktion der Entzündungsreaktion und einer Linderung der Symptome führt.
Anwendung: Dosierung und Verabreichung
Infliximab wird intravenös verabreicht, üblicherweise in einer Klinik oder einem spezialisierten Zentrum unter Aufsicht von medizinischem Fachpersonal. Die Dosierung und die Häufigkeit der Infusionen hängen von der spezifischen Erkrankung und dem Ansprechen des Patienten auf die Therapie ab. Nach einer initialen Startphase kann die Behandlung in regelmäßigen Abständen fortgesetzt werden, um die Krankheitssymptome zu kontrollieren.
Mögliche Nebenwirkungen und Risiken
Wie bei allen Medikamenten kann auch die Behandlung mit Infliximab Nebenwirkungen verursachen. Zu den häufigsten gehören Reaktionen an der Infusionsstelle, Infektionen, Kopfschmerzen und Übelkeit. Da Infliximab das Immunsystem beeinflusst, besteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Seltener können schwerwiegende Nebenwirkungen wie Tuberkulose, andere opportunistische Infektionen oder allergische Reaktionen auftreten. Es ist wichtig, dass Patientinnen und Patienten alle potenziellen Risiken mit ihrem behandelnden Arzt oder ihrer Ärztin sowie mit Apothekerinnen und Apothekern besprechen.
Überwachung und Nachsorge
Während der Behandlung mit Infliximab ist eine regelmäßige Überwachung erforderlich, um die Wirksamkeit der Therapie zu beurteilen und mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen. Dies umfasst regelmäßige ärztliche Untersuchungen sowie bestimmte Labortests. Patientinnen und Patienten sollten zudem angehalten werden, jegliche Veränderungen ihres Gesundheitszustandes umgehend ihrem Arzt oder ihrer Ärztin zu melden.
Interaktionen mit anderen Medikamenten
Infliximab kann Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben. Es ist wichtig, dass Patientinnen und Patienten alle Medikamente, die sie einnehmen, einschließlich rezeptfreier Präparate und Nahrungsergänzungsmittel, mit ihrem behandelnden Arzt oder ihrer Ärztin besprechen. Apothekerinnen und Apotheker können ebenfalls beraten und sicherstellen, dass alle Medikamente sicher zusammen eingenommen werden können.
Wichtige Hinweise für Patienten
Patientinnen und Patienten sollten informiert werden, dass sie während der Behandlung mit Infliximab bestimmte Impfungen vermeiden sollten, insbesondere Lebendimpfstoffe. Zudem ist es wichtig, dass sie vor Beginn der Therapie auf latente Infektionen, wie Tuberkulose, untersucht werden. Frauen im gebärfähigen Alter sollten zudem eine wirksame Verhütungsmethode anwenden, da die Sicherheit von Infliximab während der Schwangerschaft nicht vollständig geklärt ist.
Zusammenarbeit mit Gesundheitsfachkräften
Die Behandlung mit Infliximab erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzten sowie Apothekerinnen und Apothekern. Diese interprofessionelle Herangehensweise stellt sicher, dass die Therapie optimal auf die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmt ist und dass mögliche Risiken minimiert werden.