Azithromycin
Azithromycin: Ein Antibiotikum mit breitem Wirkungsspektrum
Grundlagen und Wirkmechanismus
Azithromycin ist ein Antibiotikum aus der Klasse der Makrolide, das häufig zur Behandlung einer Vielzahl von bakteriellen Infektionen eingesetzt wird. Es wirkt, indem es die Proteinbiosynthese der Bakterien stört, was zur Hemmung des Bakterienwachstums und letztlich zum Absterben der Bakterienzellen führt. Azithromycin bindet an die 50S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms und verhindert so die Translokation von Peptiden. Aufgrund seiner langen Halbwertszeit und der hohen Gewebepenetration kann Azithromycin in vielen Fällen als Kurzzeittherapie verabreicht werden, was die Compliance der Patient*innen verbessert und das Risiko von Nebenwirkungen verringern kann.
Indikationen: Wann wird Azithromycin eingesetzt?
Azithromycin wird zur Behandlung verschiedener bakterieller Infektionen verwendet, darunter:
- Atemwegsinfektionen wie Bronchitis, Pneumonie und Sinusitis
- Haut- und Weichteilinfektionen
- Bestimmte sexuell übertragbare Infektionen wie Chlamydien und Gonorrhoe
- Infektionen des Mittelohrs (Otitis media)
- Pharyngitis/Tonsillitis, verursacht durch Streptokokken
- Bestimmte Fälle von Lyme-Borreliose
Es ist wichtig zu beachten, dass die Anwendung von Azithromycin, wie bei allen Antibiotika, auf die Behandlung von bakteriellen Infektionen beschränkt sein sollte, um die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen zu vermeiden. Virale Infektionen wie die Grippe oder Erkältungen werden durch Azithromycin nicht beeinflusst.
Verabreichung und Dosierung
Die Dosierung von Azithromycin kann je nach Art und Schwere der Infektion sowie nach dem Alter und Gewicht der Patient*innen variieren. Es ist in verschiedenen Formen erhältlich, einschließlich Tabletten, Kapseln, Suspension zum Einnehmen und als Injektionslösung. Die orale Verabreichung ist die häufigste Form für ambulante Patient*innen. Ärzt*innen und Apotheker*innen spielen eine entscheidende Rolle bei der Festlegung der richtigen Dosierung und Dauer der Behandlung, um die beste Wirksamkeit zu gewährleisten und das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren.
Mögliche Nebenwirkungen und Interaktionen
Wie alle Medikamente kann auch Azithromycin Nebenwirkungen haben. Zu den häufigsten gehören:
- Magenschmerzen
- Durchfall
- Übelkeit und Erbrechen
- Veränderungen des Geschmackssinns
Schwerwiegendere Nebenwirkungen sind selten, können aber Herzrhythmusstörungen, schwere allergische Reaktionen und Leberprobleme umfassen. Patient*innen sollten ihre Ärzt*innen oder Apotheker*innen informieren, wenn sie ungewöhnliche Symptome oder Nebenwirkungen bemerken.
Azithromycin kann auch mit anderen Medikamenten interagieren, was die Wirksamkeit beeinflussen oder das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen kann. Dazu gehören bestimmte Antikoagulanzien, Antazida und andere Antibiotika. Es ist wichtig, dass Patient*innen ihre gesamte Medikation mit ihren Gesundheitsdienstleistern besprechen.
Wichtige Hinweise zur Einnahme
Um die Wirksamkeit von Azithromycin zu maximieren und das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren, sollten Patient*innen folgende Hinweise beachten:
- Die Anweisungen der Ärzt*innen und Apotheker*innen genau befolgen
- Das Antibiotikum für die gesamte verschriebene Dauer einnehmen, auch wenn sich die Symptome verbessern
- Die Einnahme nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin abbrechen, da dies zu einer Resistenzentwicklung führen kann
- Keine Dosen auslassen und bei Vergessen einer Dosis diese so schnell wie möglich nachholen, es sei denn, es ist fast Zeit für die nächste Dosis
Die Einnahme von Azithromycin mit Nahrung kann Magenbeschwerden verringern, obwohl es auch auf nüchternen Magen eingenommen werden kann. Es ist auch wichtig, während der Behandlung mit Azithromycin ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Resistenz und verantwortungsvoller Einsatz von Antibiotika
Die zunehmende Resistenz gegenüber Antibiotika ist ein globales Gesundheitsproblem. Azithromycin sollte daher nur verwendet werden, wenn es von einem Arzt oder einer Ärztin als notwendig erachtet wird. Die Selbstmedikation mit Antibiotika ist zu vermeiden. Ärzt*innen und Apotheker*innen können Patient*innen über die Bedeutung der korrekten Anwendung von Antibiotika aufklären und so dazu beitragen, die Verbreitung von Resistenzen zu verhindern.