Altersschwerhörigkeit: Umgang und Behandlungsmöglichkeiten

Altersschwerhörigkeit, medizinisch als Presbyakusis bekannt, ist eine allmähliche Verringerung des Hörvermögens, die oft im Alter auftritt. Dieser Prozess beginnt typischerweise nach dem 50. Lebensjahr und betrifft in erster Linie die Fähigkeit, hohe Töne wahrzunehmen. Verschiedene Faktoren, einschließlich langjähriger Lärmbelastung, genetischer Veranlagungen und allgemeiner Gesundheitszustände wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen können dazu beitragen.

Freiverkäufliche Arzneimittel

Bei der Behandlung von Altersschwerhörigkeit gibt es keine direkten freiverkäuflichen Arzneimittel, die das Hörvermögen wiederherstellen können. Allerdings können einige Produkte aus der Apotheke helfen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und Begleiterscheinungen zu behandeln:

1. Ohrenschmalz-Entferner: Die Ansammlung von Ohrenschmalz kann die Schwerhörigkeit verstärken. Präparate zur Ohrenschmalzentfernung, wie Tropfen oder Sprays, können hier Abhilfe schaffen.

2. Nahrungsergänzungsmittel: Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Vitamine und Mineralstoffe, wie Magnesium, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren, eine unterstützende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Hörfunktion spielen können. Diese Substanzen sind nicht spezifisch für Schwerhörigkeit zugelassen, können aber allgemein die Körpergesundheit unterstützen.

3. Antioxidantien: Antioxidantien wie Vitamin C und E sind bekannt dafür, zellschützende Eigenschaften zu haben. Sie könnten theoretisch helfen, den oxidativen Stress, der zur Schädigung des Innenohrs beitragen kann, zu reduzieren.

Homöopathische und naturheilkundliche Mittel

Bei der homöopathischen Behandlung von Altersschwerhörigkeit werden oft Mittel empfohlen, die auf die individuellen Symptome des Patienten abgestimmt sind. Einige gängige Empfehlungen umfassen:

1. Calcarea carbonica: Dies wird oft älteren Menschen empfohlen, die neben Schwerhörigkeit auch an Knochenproblemen leiden.

2. Graphites: Kann hilfreich sein für Menschen mit gleichzeitigem Hautproblem und Schwerhörigkeit.

3. Lycopodium: Wird verwendet, wenn die Schwerhörigkeit mit einem Gefühl der Verstopfung im Ohr einhergeht.

Es ist wichtig zu betonen, dass homöopathische Mittel individuell nach der konstitutionellen Verfassung des Patienten ausgewählt werden sollten und die Wirksamkeit homöopathischer Behandlungen in der wissenschaftlichen Medizin weiterhin umstritten ist.

Naturheilkundliche Ansätze bieten auch eine Reihe von Optionen:

1. Ginkgo biloba: Ein pflanzliches Heilmittel, das die Durchblutung fördern und die Nervenfunktion unterstützen kann. Einige Studien deuten darauf hin, dass Ginkgo biloba bei Schwerhörigkeit durch verbesserte Durchblutung helfen könnte.

2. Knoblauch und Zwiebeln: Diese haben natürliche entzündungshemmende Eigenschaften und können in Form von Saft oder Aufgüssen verwendet werden, um die allgemeine Gesundheit zu fördern.

3. Akupunktur und Massagen: Diese traditionellen Behandlungsmethoden können helfen, die Durchblutung zu fördern und Spannungen im Nacken- und Kopfbereich zu lösen, was indirekt das Hörvermögen positiv beeinflussen kann.