Cefazolin: Ein Antibiotikum der Cephalosporin-Klasse

Grundlagen und Wirkmechanismus

Cefazolin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine der ersten Generation. Es wirkt bakterizid, das heißt, es tötet Bakterien ab, indem es die Synthese der bakteriellen Zellwand stört. Cefazolin bindet an spezifische Proteine, die sogenannten Penicillin-bindenden Proteine (PBPs), die für den Aufbau und die Erhaltung der Zellwandstruktur essentiell sind. Durch diese Bindung wird die letzte Phase der Zellwandsynthese gehemmt, was zu einer Schwächung der Zellwand und schließlich zum Tod der Bakterienzelle führt.

Dieser Wirkmechanismus macht Cefazolin besonders effektiv gegen eine Vielzahl von grampositiven und einigen gramnegativen Bakterien. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Cefazolin nicht gegen alle Arten von Bakterien wirksam ist und keine Wirkung auf Viren, Pilze oder Parasiten hat.

Indikationen: Wann wird Cefazolin eingesetzt?

Cefazolin wird zur Behandlung verschiedener bakterieller Infektionen eingesetzt, darunter:

• Haut- und Weichteilinfektionen
• Infektionen der Knochen und Gelenke
• Harnwegsinfektionen
• Pneumonie (Lungenentzündung)
• Endokarditis (Entzündung der Herzinnenhaut)
• Perioperative Prophylaxe bei chirurgischen Eingriffen

Die Auswahl des Antibiotikums erfolgt auf Basis der vermuteten oder nachgewiesenen Erreger und deren Empfindlichkeiten. Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker können bei der Entscheidung für oder gegen die Verwendung von Cefazolin beraten und unterstützen.

Dosierung und Verabreichung

Cefazolin wird in der Regel intravenös verabreicht, da es bei oraler Einnahme nicht ausreichend vom Körper aufgenommen wird. Die Dosierung von Cefazolin hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Schwere der Infektion, des Gewichts des Patienten oder der Patientin, der Nierenfunktion und der Art der Infektion. Die genaue Dosierung und Dauer der Behandlung werden von der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt festgelegt.

Bei der perioperativen Prophylaxe wird Cefazolin oft als Einzeldosis etwa 30 bis 60 Minuten vor dem chirurgischen Eingriff verabreicht, um das Risiko einer postoperativen Infektion zu minimieren.

Mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Wie bei allen Medikamenten kann auch die Anwendung von Cefazolin Nebenwirkungen hervorrufen, die jedoch nicht bei jedem auftreten müssen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören:

• Allergische Reaktionen
• Übelkeit und Erbrechen
• Durchfall
• Schmerzen und Entzündungen an der Injektionsstelle

Schwerwiegendere Nebenwirkungen sind selten, können aber unter anderem schwere allergische Reaktionen, Blutbildveränderungen und Nierenfunktionsstörungen umfassen. Patientinnen und Patienten sollten bei Auftreten von Nebenwirkungen umgehend ihre Ärztin oder ihren Arzt oder die Apotheke kontaktieren.

Kontraindikationen für die Verwendung von Cefazolin sind unter anderem eine bekannte Allergie gegen Cephalosporine oder Penicilline sowie bestimmte Erkrankungen, die die Nierenfunktion beeinträchtigen. Vor der Verabreichung von Cefazolin sollten Patientinnen und Patienten ihre Ärztin oder ihren Arzt über alle bestehenden Allergien und ihre medizinische Vorgeschichte informieren.

Interaktionen mit anderen Medikamenten

Cefazolin kann Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben, was die Wirksamkeit von Cefazolin oder die anderer Medikamente beeinflussen kann. Zu den Medikamenten, die potenzielle Wechselwirkungen mit Cefazolin aufweisen, gehören:

• Blutverdünner (Antikoagulanzien)
• Bestimmte Diuretika (harntreibende Mittel)
• Andere Antibiotika

Es ist wichtig, dass Patientinnen und Patienten ihre Ärztin oder ihren Arzt sowie die Apotheke über alle Medikamente, die sie einnehmen, einschließlich rezeptfreier Präparate, Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Produkte, informieren.

Überwachung und Sicherheit bei der Anwendung von Cefazolin

Während der Behandlung mit Cefazolin kann es notwendig sein, regelmäßig Bluttests durchzuführen, um die Nierenfunktion zu überwachen und sicherzustellen, dass die Medikation keine unerwünschten Effekte auf das Blutbild hat. Die Überwachung ist besonders wichtig bei Patientinnen und Patienten mit vorbestehenden Nierenerkrankungen oder bei langfristiger Anwendung von Cefazolin.

Die Einhaltung der vorgeschriebenen Dosierung und Dauer der Behandlung ist entscheidend, um die vollständige Ausheilung der Infektion zu gewährleisten und die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen zu vermeiden. Patientinnen und Patienten sollten die Anweisungen ihrer Ärztin oder ihres Arztes genau befolgen und den Behandlungsverlauf nicht eigenmächtig abbrechen oder verändern.