Racecadotril: Ein effektiver Wirkstoff gegen akuten Durchfall

Indikationen: Wann wird Racecadotril eingesetzt?

Racecadotril ist ein Arzneistoff, der vorrangig zur Behandlung von akutem Durchfall eingesetzt wird. Dieser Wirkstoff wird sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern angewendet, wenn eine symptomatische Behandlung von nicht-spezifischem, akutem Durchfall erforderlich ist. Racecadotril wirkt unterstützend, um den Wasserverlust und die damit verbundenen Elektrolytstörungen zu reduzieren. Es ist besonders nützlich in Situationen, in denen eine sofortige Linderung der Symptome erwünscht ist, wie zum Beispiel bei Reisen oder wichtigen beruflichen Verpflichtungen. Es ist jedoch zu beachten, dass Racecadotril nicht die Ursache des Durchfalls behandelt, sondern lediglich die Symptome lindert.

Wirkmechanismus: Wie funktioniert Racecadotril?

Racecadotril ist ein sogenannter Enkephalinase-Inhibitor. Es verhindert den Abbau von endogenen Opioidpeptiden, den Enkephalinen, welche die Wasser- und Elektrolytsekretion im Darm regulieren. Durch die Hemmung des Enzyms Enkephalinase erhöht Racecadotril die Konzentration dieser Peptide im Darm und reduziert dadurch die übermäßige Sekretion von Wasser und Salzen in den Darm. Dies führt zu einer Verringerung des Stuhlvolumens und einer Verbesserung der Konsistenz des Stuhls, ohne dabei die normale Darmbewegung zu beeinträchtigen. Im Gegensatz zu Opioiden wie Loperamid verursacht Racecadotril keine Verstopfung und beeinflusst nicht die Darmmotilität.

Dosierung und Anwendung: Wie und wann sollte Racecadotril eingenommen werden?

Die Dosierung von Racecadotril hängt vom Alter und Gewicht des Patienten ab. Für Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahren wird üblicherweise eine Anfangsdosis von 100 mg empfohlen, gefolgt von 100 mg dreimal täglich bis zum Abklingen der Symptome. Bei Kindern wird die Dosis entsprechend ihrem Körpergewicht angepasst. Die Kapseln oder Granulate sollten vor den Mahlzeiten eingenommen werden. Es ist wichtig, dass die Behandlung nicht länger als 7 Tage andauert, es sei denn, es liegt eine ärztliche Anweisung vor. Patientinnen und Patienten sollten während der Einnahme von Racecadotril ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, um den Flüssigkeitsverlust durch den Durchfall auszugleichen.

Nebenwirkungen und Kontraindikationen: Was sollte beachtet werden?

Wie bei jedem Medikament kann auch die Einnahme von Racecadotril Nebenwirkungen haben. Zu den häufigsten gehören Kopfschmerzen, Schwindel und Hautausschläge. Seltenere Nebenwirkungen können Verdauungsstörungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Verstopfung sein. Racecadotril sollte nicht eingenommen werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff bekannt ist oder bei Durchfall, der durch bestimmte Bakterien oder Antibiotika verursacht wird. Es ist auch nicht für die Behandlung von chronischem Durchfall geeignet. Schwangere, Stillende und Patientinnen und Patienten mit schweren Leber- oder Nierenproblemen sollten Racecadotril nur nach Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt einnehmen.

Wechselwirkungen: Kann Racecadotril mit anderen Medikamenten kombiniert werden?

Racecadotril kann in der Regel sicher mit anderen Medikamenten kombiniert werden. Es sind bisher keine signifikanten Wechselwirkungen bekannt. Dennoch ist es ratsam, dass Patientinnen und Patienten ihre Ärztin oder ihren Arzt sowie Apothekerinnen und Apotheker über alle Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und pflanzlichen Präparate informieren, die sie einnehmen, um mögliche Wechselwirkungen zu überprüfen.

Wichtige Hinweise: Was ist sonst noch zu beachten?

Obwohl Racecadotril die Symptome von akutem Durchfall effektiv lindern kann, ist es wichtig, die Ursache des Durchfalls zu identifizieren und zu behandeln. Bei anhaltenden Symptomen, Blut im Stuhl oder Fieber sollte umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Zudem ist es entscheidend, während einer Durchfallerkrankung auf eine ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr zu achten, um Dehydrierung zu vermeiden. Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker können beraten, welche Maßnahmen zusätzlich zur Einnahme von Racecadotril ergriffen werden sollten.