Antipsoriatika zur systemischen Anwendung
Systemische Therapieoptionen bei Psoriasis
Psoriasis, auch bekannt als Schuppenflechte, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die durch gerötete, schuppige und oft juckende Hautstellen charakterisiert ist. Die Behandlung dieser Erkrankung kann eine Herausforderung darstellen und erfordert häufig den Einsatz von systemischen Antipsoriatika. Diese Medikamente werden oral eingenommen oder injiziert und wirken auf den gesamten Körper, um die Symptome der Psoriasis zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Indikationen für systemische Antipsoriatika
Systemische Antipsoriatika kommen zum Einsatz, wenn topische Behandlungen, also direkt auf die Haut aufgetragene Medikamente, nicht ausreichend wirksam sind oder wenn die Psoriasis eine schwere Form annimmt. Zu den Hauptindikationen gehören:
- Plaque-Psoriasis mit ausgedehntem Hautbefall
- Psoriasis-Arthritis, eine mit Psoriasis assoziierte Gelenkentzündung
- Erythrodermische Psoriasis, eine seltene und schwere Form der Erkrankung
- Pustulöse Psoriasis, gekennzeichnet durch nicht-infektiöse Pusteln auf der Haut
Wirkstoffklassen und ihre Mechanismen
Die systemischen Antipsoriatika lassen sich in verschiedene Wirkstoffklassen unterteilen, die jeweils unterschiedliche Mechanismen aufweisen:
Traditionelle systemische Therapeutika
- Methotrexat: Hemmt das Enzym Dihydrofolatreduktase und wirkt entzündungshemmend sowie immunsuppressiv.
- Ciclosporin: Unterdrückt die Aktivität von T-Zellen und wirkt somit stark immunsuppressiv.
- Acitretin: Ein Retinoid, das die Zellteilung und -differenzierung normalisiert und entzündungshemmend wirkt.
Biologika
Biologische Therapeutika, oder Biologika, sind Proteine, die gezielt in den Entzündungsprozess eingreifen. Sie blockieren bestimmte Botenstoffe (Zytokine) oder deren Rezeptoren, die an der Entstehung der Psoriasis beteiligt sind. Beispiele hierfür sind:
- Anti-TNF-α-Antikörper (z.B. Adalimumab, Infliximab)
- Interleukin-Inhibitoren (z.B. Ustekinumab, Secukinumab)
- PDE4-Inhibitoren (z.B. Apremilast)
Small Molecules
Diese relativ neue Klasse von Medikamenten umfasst oral verfügbare Wirkstoffe, die gezielt in Signalwege der Zellen eingreifen. Ein Beispiel ist der Januskinase-Inhibitor Tofacitinib.
Nebenwirkungen und Risikomanagement
Die Entscheidung für eine systemische Therapie muss sorgfältig abgewogen werden, da diese Medikamente auch systemische Nebenwirkungen haben können. Dazu gehören unter anderem:
- Leber- und Nierenschäden
- Erhöhtes Infektionsrisiko
- Blutbildveränderungen
- Gastrointestinale Beschwerden
- Hautreaktionen
Ein umfassendes Risikomanagement, einschließlich regelmäßiger Blutuntersuchungen und Kontrollen der Organfunktionen, ist daher unerlässlich. Ärzt*innen und Apotheker*innen spielen eine entscheidende Rolle bei der Überwachung der Therapie und der Anpassung der Medikation bei Bedarf.
Therapiebegleitung und Patient*innenberatung
Die Begleitung durch medizinisches Fachpersonal ist für den Therapieerfolg entscheidend. Patient*innen sollten über die korrekte Einnahme der Medikamente, mögliche Nebenwirkungen und notwendige Vorsichtsmaßnahmen aufgeklärt werden. Zudem ist eine regelmäßige Überprüfung des Therapieverlaufs wichtig, um die Wirksamkeit zu beurteilen und gegebenenfalls die Behandlung anzupassen. Ärzt*innen und Apotheker*innen bieten hierbei eine wertvolle Unterstützung und sind wichtige Ansprechpartner*innen für die Patient*innen.
Interaktionen und Kontraindikationen
Bei der Verwendung von systemischen Antipsoriatika müssen mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten berücksichtigt werden. Ebenso sind bestimmte Vorerkrankungen als Kontraindikationen zu beachten, die den Einsatz dieser Medikamente einschränken können. Eine umfassende Anamnese und die Abstimmung mit dem/der behandelnden Arzt/Ärztin sowie dem/der Apotheker*in sind daher unerlässlich.
Lebensstil und begleitende Maßnahmen
Ein gesunder Lebensstil kann die Symptome der Psoriasis positiv beeinflussen und die Wirksamkeit der systemischen Therapie unterstützen. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Alkohol und Rauchen. Auch psychologische Unterstützung kann hilfreich sein, da Psoriasis oft mit einer psychischen Belastung einhergeht.
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