Streptomycin

Antibiotika

Streptomycin: Ein Antibiotikum im Fokus

Historische Entwicklung und Bedeutung

Streptomycin ist ein Antibiotikum, das aus dem Bakterium Streptomyces griseus gewonnen wird und eine zentrale Rolle in der Behandlung von Tuberkulose und anderen bakteriellen Infektionen spielt. Es wurde 1943 von Selman Waksman und seinen Kolleg*innen entdeckt und war das erste Antibiotikum, das gegen Tuberkulose wirksam war. Diese Entdeckung war revolutionär und hat zu einer signifikanten Reduktion der Tuberkulose-Mortalitätsrate beigetragen. Streptomycin gehört zur Klasse der Aminoglykosid-Antibiotika und wirkt, indem es die Proteinsynthese der Bakterien stört, was letztlich zum Zelltod führt.

Wirkmechanismus und Spektrum

Der Wirkmechanismus von Streptomycin basiert auf seiner Fähigkeit, an die 30S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms zu binden. Diese Bindung führt zu einer Fehlinterpretation der genetischen Code-Ablesung, was eine fehlerhafte Proteinsynthese zur Folge hat. Die Bakterienzelle kann nicht mehr richtig funktionieren und stirbt ab. Streptomycin ist besonders wirksam gegen gramnegative Bakterien und wird vor allem gegen Mykobakterien, wie den Tuberkulose-Erreger Mycobacterium tuberculosis, eingesetzt. Es ist jedoch weniger wirksam gegen grampositive Bakterien und wird daher selten als Erstlinientherapie für Infektionen durch diese Bakterien verwendet.

Anwendungsgebiete und Dosierung

Streptomycin wird hauptsächlich zur Behandlung von Tuberkulose eingesetzt, insbesondere bei multiresistenten Stämmen, die nicht auf andere Medikamente ansprechen. Es kann auch bei der Behandlung der Pest, Tularemie und bestimmter Formen der Meningitis verwendet werden. Die Dosierung von Streptomycin muss sorgfältig angepasst werden, um Wirksamkeit zu gewährleisten und das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren. Die genaue Dosierung hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Gewichts des Patienten, der Schwere der Infektion und der Nierenfunktion. Ärzt*innen und Apotheker*innen arbeiten eng zusammen, um die optimale Dosierung für jeden einzelnen Patienten zu bestimmen.

Mögliche Nebenwirkungen und Risiken

Wie alle Medikamente kann auch Streptomycin Nebenwirkungen haben. Zu den häufigsten gehören Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. Da Streptomycin die Nierenfunktion beeinträchtigen kann, ist es wichtig, die Nierenfunktion während der Behandlung zu überwachen. Eine weitere ernste Nebenwirkung ist die Ototoxizität, die zu Hörverlust führen kann. Dieses Risiko ist höher bei längerer Anwendung oder bei Patient*innen mit vorbestehenden Nierenerkrankungen. Allergische Reaktionen können ebenfalls auftreten. Patient*innen sollten über mögliche Nebenwirkungen informiert sein und bei Anzeichen einer schwerwiegenden Reaktion sofort medizinische Hilfe suchen.

Resistenzentwicklung und verantwortungsvoller Einsatz

Die Entwicklung von Resistenzen gegen Antibiotika, einschließlich Streptomycin, ist ein wachsendes globales Gesundheitsproblem. Bakterien können Mechanismen entwickeln, um die Wirkung von Antibiotika zu umgehen, was die Behandlung von Infektionen erschwert. Um die Entwicklung von Resistenzen zu verlangsamen, ist es entscheidend, Streptomycin nur dann einzusetzen, wenn es wirklich notwendig ist und die Behandlung gemäß den Anweisungen der Ärzt*innen und Apotheker*innen durchzuführen. Dies beinhaltet die vollständige Einnahme der verschriebenen Dosis über den gesamten Zeitraum, auch wenn sich die Symptome verbessern.

Interaktionen mit anderen Medikamenten

Streptomycin kann Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben, was die Wirksamkeit von Streptomycin oder der anderen Medikamente beeinträchtigen kann. Zu den Medikamenten, die möglicherweise mit Streptomycin interagieren, gehören Diuretika, neuromuskuläre Blocker und bestimmte Schmerzmittel. Es ist wichtig, dass Patient*innen ihre Ärzt*innen und Apotheker*innen über alle Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und pflanzlichen Präparate informieren, die sie einnehmen, um potenzielle Wechselwirkungen zu vermeiden.

Umgang mit Streptomycin in der Schwangerschaft und Stillzeit

Streptomycin wird in der Schwangerschaft und Stillzeit nur mit Vorsicht eingesetzt, da es das Potenzial hat, dem Fötus oder dem Säugling zu schaden. Es kann beispielsweise zu Hörverlust beim ungeborenen Kind führen. Ärzt*innen müssen das Risiko einer Behandlung gegen den potenziellen Nutzen abwägen und möglicherweise alternative Behandlungen in Betracht ziehen. Schwangere oder stillende Patient*innen sollten immer eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in konsultieren, bevor sie Streptomycin einnehmen.

Verabreichungsformen und Lagerung

Streptomycin wird in der Regel intramuskulär verabreicht, das heißt, es wird in einen Muskel injiziert. Es ist wichtig, dass die Injektionen von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden, um Komplikationen zu vermeiden. Streptomycin sollte bei Raumtemperatur gelagert werden, fern von direktem Licht und Feuchtigkeit, um seine Wirksamkeit zu erhalten. Patient*innen sollten darauf achten, das Medikament nicht zu verwenden, wenn es Anzeichen von Verderb oder Beschädigung aufweist.

Zusammenarbeit zwischen Patient*innen, Ärzt*innen und Apotheker*innen

Die erfolgreiche Behandlung mit Streptomycin erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Patient*innen, Ärzt*innen und Apotheker*innen. Patient*innen sollten alle Anweisungen für die Einnahme des Medikaments befolgen und alle Fragen oder Bedenken mit ihren Ärzt*innen oder Apotheker*innen besprechen. Regelmäßige medizinische Untersuchungen sind notwendig, um die Wirksamkeit der Behandlung zu überwachen und mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen. Eine offene Kommunikation und das Befolgen der medizinischen Ratschläge sind entscheidend für eine sichere und effektive Behandlung.

Bei Arzneimitteln: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Bei Tierarzneimitteln: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Tierarzt oder Apotheker.

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