Poliomyelitis, trivalent, inaktiviert, ganzes Virus
Verständnis und Anwendung der inaktivierten Poliomyelitis-Impfung
Grundlagen der Poliomyelitis
Poliomyelitis, auch bekannt als Kinderlähmung, ist eine hochansteckende virale Infektion, die durch das Poliovirus verursacht wird. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich fäkal-oral, kann aber auch durch Tröpfcheninfektion bei engem Kontakt mit einer infizierten Person stattfinden. Obwohl Poliomyelitis in vielen Teilen der Welt durch umfassende Impfprogramme eliminiert wurde, bleibt das Virus in einigen Regionen endemisch.
Die Infektion betrifft vor allem Kinder unter fünf Jahren und kann zu verschiedenen Symptomen führen, von milden grippeähnlichen Erscheinungen bis hin zu schweren Komplikationen wie Paralyse und in seltenen Fällen Tod. Die Paralyse tritt auf, wenn das Virus das Nervensystem befällt und die motorischen Neuronen schädigt, was zu einer schlaffen Lähmung führt, die oft die Beine betrifft.
Die trivalente inaktivierte Poliovirus-Vakzine (IPV)
Die trivalente inaktivierte Poliovirus-Vakzine (IPV), auch bekannt als Salk-Impfstoff, enthält abgetötete Polioviren aller drei serotypischen Varianten (Typ 1, Typ 2 und Typ 3). Diese inaktiven Viren können keine Krankheit mehr auslösen, sind aber in der Lage, eine Immunantwort im Körper zu stimulieren. Die IPV wird intramuskulär oder subkutan verabreicht und ist für die Grundimmunisierung sowie für Auffrischimpfungen empfohlen.
Indikationen für die IPV-Impfung
Die IPV wird zur Prävention der Poliomyelitis eingesetzt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die Impfung als Teil des Standardimpfplans für Kinder. Sie ist auch für Erwachsene indiziert, insbesondere für Reisende in Gebiete, in denen Polio noch endemisch ist, für Laborpersonal, das mit Polioviren arbeitet, und für Gesundheitsfachkräfte, die Patient*innen mit Poliomyelitis behandeln könnten.
Wirksamkeit und Sicherheit der IPV
Die IPV ist hochwirksam bei der Prävention von Poliomyelitis und hat zu einer signifikanten Reduktion der Krankheitsfälle weltweit beigetragen. Da es sich um einen inaktivierten Impfstoff handelt, besteht kein Risiko, dass die Impfung die Krankheit verursacht. Nebenwirkungen sind in der Regel mild und können Schmerzen an der Injektionsstelle, Rötung oder Schwellung umfassen. Schwere allergische Reaktionen sind selten.
Impfplan und Dosierung
Der Impfplan für die IPV variiert je nach Alter und Impfstatus der Person. Kinder erhalten in der Regel mehrere Dosen im Rahmen des Kinderimpfprogramms, beginnend im Alter von zwei Monaten. Auffrischimpfungen können im späteren Kindesalter und für bestimmte Erwachsenengruppen empfohlen werden. Ärzt*innen und Apotheker*innen können individuelle Empfehlungen auf Basis der aktuellen Impfleitlinien und des persönlichen Risikoprofils geben.
Interaktionen und Kontraindikationen
Die IPV kann gleichzeitig mit anderen Impfstoffen verabreicht werden, ohne dass die Wirksamkeit beeinträchtigt wird. Kontraindikationen für die IPV sind selten, können aber eine bekannte schwere allergische Reaktion auf einen der Impfstoffbestandteile oder eine frühere Dosis des Impfstoffs umfassen. Bei Vorliegen von akuten, schweren, fieberhaften Erkrankungen sollte die Impfung verschoben werden.
Beratung und Betreuung durch Fachpersonal
Vor der Verabreichung der IPV sollten Patient*innen von Ärzt*innen oder Apotheker*innen über den Impfstoff, dessen Nutzen und mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Es ist wichtig, den Impfstatus zu überprüfen und einen individuellen Impfplan zu erstellen. Nach der Impfung sollten Patient*innen über Anzeichen einer möglichen allergischen Reaktion informiert werden und wissen, wann und wie sie medizinische Hilfe in Anspruch nehmen sollten.