Antithrombin III - Antithrombin alfa
Antithrombin III (AT III) und Antithrombin alfa: Schlüsselakteure der Hämostase
Antithrombin III (AT III), auch als Antithrombin alfa bekannt, ist ein essentielles Protein im Blutplasmasystem, das eine zentrale Rolle in der Regulation der Blutgerinnung spielt. Es handelt sich um einen natürlichen Inhibitor, der die Aktivität verschiedener Enzyme im Gerinnungssystem hemmt, insbesondere die von Thrombin und Faktor Xa. Die therapeutische Anwendung von Antithrombin alfa ist von entscheidender Bedeutung für Patient*innen mit Antithrombinmangel, einem seltenen, aber schwerwiegenden Zustand, der das Risiko für Thrombosen erhöht.
Indikationen für die Anwendung von Antithrombin III - Antithrombin alfa
- Hereditärer Antithrombinmangel: Dies ist eine genetische Störung, die zu einem Mangel an Antithrombin im Blut führt und das Risiko für venöse Thromboembolien erhöht.
- Erworbener Antithrombinmangel: Bestimmte Erkrankungen oder Umstände, wie Leberzirrhose, Nephrotisches Syndrom oder die Verwendung von Asparaginase in der Chemotherapie, können zu einem Mangel an Antithrombin führen.
- Prophylaxe und Behandlung von Thromboembolien: Bei Patient*innen mit einem hohen Risiko für Thromboembolien kann Antithrombin alfa zur Vorbeugung oder Behandlung eingesetzt werden.
- Unterstützung bei chirurgischen Eingriffen oder Geburten: Bei Patient*innen mit Antithrombinmangel kann eine Substitutionstherapie während Operationen oder Entbindungen erforderlich sein, um das Risiko von Blutgerinnseln zu minimieren.
Wirkmechanismus von Antithrombin III
Antithrombin III ist ein Glykoprotein, das als Serpin (Serinprotease-Inhibitor) fungiert. Es inaktiviert mehrere Enzyme der Gerinnungskaskade, insbesondere Thrombin und Faktor Xa. Die Inhibition dieser Enzyme verhindert die Umwandlung von Fibrinogen zu Fibrin, einem Hauptbestandteil von Blutgerinnseln. Durch die Bindung an Heparin wird die Aktivität von Antithrombin III beschleunigt, wodurch die antikoagulatorische Wirkung verstärkt wird.
Pharmakologie und Dosierung
Antithrombin alfa ist eine rekombinante Form von Antithrombin, die biotechnologisch hergestellt wird. Es wird intravenös verabreicht und die Dosierung richtet sich nach dem Grad des Antithrombinmangels, dem Körpergewicht der Patient*innen und dem spezifischen klinischen Szenario. Ärzt*innen und Apotheker*innen arbeiten eng zusammen, um die optimale Dosierung und Überwachung der Therapie zu gewährleisten.
Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Die Behandlung mit Antithrombin alfa ist im Allgemeinen gut verträglich. Mögliche Nebenwirkungen können jedoch Blutungen, allergische Reaktionen und lokale Reaktionen an der Injektionsstelle umfassen. Kontraindikationen für die Anwendung von Antithrombin alfa sind Überempfindlichkeiten gegenüber den Bestandteilen des Präparats. Vor Beginn der Therapie sollten Patient*innen auf mögliche Allergien untersucht werden.
Beratung und Betreuung durch Fachpersonal
Die Behandlung mit Antithrombin alfa erfordert eine sorgfältige medizinische Überwachung. Ärzt*innen und Apotheker*innen spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufklärung der Patient*innen über die Bedeutung der Therapie, mögliche Nebenwirkungen und die Notwendigkeit regelmäßiger Laborkontrollen. Sie sind auch zuständig für die Anpassung der Dosierung und die Überwachung der Therapieeffekte, um die Sicherheit und Wirksamkeit der Behandlung zu gewährleisten.