Valsartan und Sacubitril
Valsartan und Sacubitril: Ein innovativer Ansatz in der Herzinsuffizienztherapie
Therapeutische Relevanz von Valsartan und Sacubitril
Valsartan und Sacubitril sind Wirkstoffe, die in Kombination zur Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz, insbesondere bei Patient*innen mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF), eingesetzt werden. Diese Kombination ist bekannt unter dem Namen Sacubitril/Valsartan und wird unter dem Handelsnamen Entresto vermarktet. Sie hat sich als eine wirksame Option erwiesen, um das Risiko von kardiovaskulären Todesfällen und Krankenhausaufenthalten aufgrund von Herzinsuffizienz zu reduzieren.
Wirkmechanismus von Sacubitril/Valsartan
Sacubitril ist ein Neprilysin-Inhibitor. Neprilysin ist ein Enzym, das vasoaktive Peptide wie das natriuretische Peptid abbaut, welche eine wichtige Rolle bei der Regulation des Blutdrucks und des Flüssigkeitshaushalts spielen. Die Hemmung von Neprilysin führt zu erhöhten Spiegeln dieser Peptide, was eine Vasodilatation, eine erhöhte Natriurese und somit eine Entlastung des Herzens bewirkt.
Valsartan ist ein Angiotensin-Rezeptor-Blocker (ARB), der die Wirkung von Angiotensin II, einem potenten Vasokonstriktor, blockiert. Dies führt zu einer Senkung des Blutdrucks und einer Reduktion der Belastung des Herzens.
Die Kombination dieser beiden Wirkstoffe ermöglicht es, das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) und das natriuretische Peptidsystem gleichzeitig zu modulieren, was zu einer verbesserten kardiovaskulären Funktion und Prognose bei Herzinsuffizienzpatient*innen führt.
Indikationen und Einsatzgebiete
Sacubitril/Valsartan ist indiziert für die Behandlung von Erwachsenen mit symptomatischer chronischer Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion. Es wird in der Regel bei Patient*innen eingesetzt, die trotz der Einnahme von ACE-Hemmern oder ARBs weiterhin Symptome aufweisen oder diese aufgrund von Nebenwirkungen nicht vertragen.
Dosierung und Anwendung
Die Dosierung von Sacubitril/Valsartan muss individuell angepasst werden, beginnend mit einer niedrigeren Dosis, die schrittweise erhöht wird, um die Ziel-Dosierung zu erreichen. Die Anpassung sollte unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren. Patient*innen sollten während der Dosisanpassung auf Zeichen und Symptome einer Hypotonie und Nierenfunktionsstörung überwacht werden.
Mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Sacubitril/Valsartan gehören Hypotonie, Hyperkaliämie und Nierenfunktionsstörungen. Seltener können auch Angioödeme auftreten. Kontraindikationen umfassen unter anderem eine Vorgeschichte von Angioödemen im Zusammenhang mit einer vorherigen ACE-Hemmer-Therapie und eine gleichzeitige Anwendung mit Aliskiren bei Patient*innen mit Diabetes mellitus. Vor Beginn der Therapie sollten Ärzt*innen und Apotheker*innen eine sorgfältige Anamnese und Untersuchung durchführen, um mögliche Kontraindikationen auszuschließen.
Interaktionen und Vorsichtsmaßnahmen
Die Kombination von Sacubitril/Valsartan mit anderen Medikamenten, die das RAAS beeinflussen, kann das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen und sollte vermieden werden. Zudem ist Vorsicht geboten bei der gleichzeitigen Anwendung mit Medikamenten, die den Kaliumspiegel erhöhen können. Ärzt*innen und Apotheker*innen sollten Patient*innen über mögliche Interaktionen aufklären und die Medikation regelmäßig überprüfen.
Überwachung und Follow-up
Während der Behandlung mit Sacubitril/Valsartan ist eine regelmäßige Überwachung der Nierenfunktion, des Elektrolythaushalts und des Blutdrucks erforderlich. Ärzt*innen und Apotheker*innen sollten Patient*innen anleiten, auf Symptome zu achten, die auf Nebenwirkungen oder Verschlechterungen der Herzinsuffizienz hinweisen könnten. Regelmäßige Follow-up-Termine sind entscheidend, um die Therapie anzupassen und die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.
Wichtige Hinweise für Patient*innen
Patient*innen sollten über die Bedeutung der Einhaltung der verschriebenen Dosierung und der regelmäßigen Arztbesuche informiert werden. Sie sollten auch darauf hingewiesen werden, bei Anzeichen einer Hypotonie, wie Schwindel oder Schwächegefühl, oder bei Symptomen einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz, wie Atemnot oder Gewichtszunahme, umgehend ärztlichen Rat einzuholen. Die Bedeutung der Kommunikation mit dem Gesundheitspersonal, einschließlich Apotheker*innen, über alle eingenommenen Medikamente und bestehende Gesundheitszustände kann nicht genug betont werden.