Gelbfieber, lebend abgeschwächt
Verständnis und Management von Gelbfieber
Was ist Gelbfieber?
Gelbfieber ist eine akute virale hämorrhagische Krankheit, die durch das Gelbfieber-Virus verursacht wird, ein Mitglied der Flavivirus-Familie. Das Virus wird hauptsächlich durch die Stiche von infizierten Aedes- oder Haemagogus-Mücken übertragen. Gelbfieber ist endemisch in tropischen Gebieten von Afrika und Südamerika, wo es in ländlichen und städtischen Gebieten vorkommen kann.
Symptome und Verlauf von Gelbfieber
Die Symptome von Gelbfieber variieren und entwickeln sich in Phasen. Die Infektion beginnt oft mit plötzlichem Fieber, schweren Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, allgemeinem Unwohlsein, Übelkeit und Erbrechen. Nach einer kurzen Remission von bis zu 48 Stunden kann eine toxische Phase folgen, die durch Ikterus (Gelbsucht), abdominale Schmerzen und Erbrechen, sowie Blutungen aus Mund, Nase, Augen oder Magen gekennzeichnet ist. Nierenfunktionen können beeinträchtigt werden, und es kann zu einer Reihe von Herz-Kreislauf-Problemen kommen. Die Mortalitätsrate für schwere Fälle von Gelbfieber liegt bei 20 bis 50 Prozent.
Die Gelbfieber-Impfung
Die Gelbfieber-Impfung ist eine lebend abgeschwächte Vakzine, die einen wirksamen Schutz gegen das Virus bietet. Die Impfung, bekannt als 17D-Impfstoff, wird aus einem abgeschwächten Stamm des Gelbfieber-Virus hergestellt. Sie wird subkutan oder intramuskulär verabreicht und bietet innerhalb von 10 Tagen nach der Impfung für 90 bis 95 Prozent der Geimpften Immunität. Die Schutzwirkung hält mindestens 10 Jahre an und kann lebenslang bestehen.
Indikationen für die Gelbfieber-Impfung
Die Gelbfieber-Impfung wird für Personen empfohlen, die in Endemiegebiete reisen oder dort leben, sowie für Laborpersonal, das mit dem Gelbfieber-Virus arbeitet. In einigen Ländern ist der Nachweis einer Gelbfieber-Impfung für die Einreise erforderlich. Ärzt*innen und Apotheker*innen können individuelle Beratung bieten, um festzustellen, ob und wann eine Impfung notwendig ist.
Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen
Die Gelbfieber-Impfung ist im Allgemeinen sicher, aber wie bei allen Impfstoffen gibt es Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen. Personen mit schweren Allergien gegen Hühnereiweiß, Personen mit einer Geschichte von Thymuserkrankungen oder mit einem geschwächten Immunsystem, sowie Schwangere und ältere Menschen sollten die Impfung nur nach sorgfältiger Abwägung und Beratung durch medizinisches Fachpersonal erhalten. Kinder unter 9 Monaten sollten normalerweise nicht geimpft werden, es sei denn, das Risiko einer Gelbfieber-Infektion ist besonders hoch.
Mögliche Nebenwirkungen
Die meisten Menschen vertragen die Gelbfieber-Impfung gut. Leichte Nebenwirkungen können Fieber, Muskelschmerzen und lokale Reaktionen an der Injektionsstelle umfassen. In seltenen Fällen können schwerere Nebenwirkungen auftreten, einschließlich allergischer Reaktionen oder neurologischer Zustände. Eine sehr seltene, aber schwere Komplikation ist das viszerotrope Krankheitsbild, das durch Multiorganversagen gekennzeichnet ist und tödlich sein kann.
Impfstrategien und öffentliche Gesundheit
Impfstrategien gegen Gelbfieber sind entscheidend für die Kontrolle der Krankheit in Endemiegebieten. Massenimpfkampagnen und die Aufnahme der Impfung in nationale Immunisierungsprogramme haben zur Verringerung der Krankheitslast beigetragen. Reisende in Endemiegebiete spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Prävention der Ausbreitung von Gelbfieber, indem sie sich impfen lassen und persönliche Schutzmaßnahmen gegen Mückenstiche ergreifen.
Wichtige Hinweise für Reisende
Reisende sollten sich frühzeitig vor Reiseantritt über die Impfvorschriften und -empfehlungen informieren. Die Gelbfieber-Impfung muss mindestens 10 Tage vor Einreise in ein Endemiegebiet verabreicht werden, um wirksam zu sein und um den internationalen Gesundheitsvorschriften zu entsprechen. Zusätzlich zur Impfung sollten Reisende Maßnahmen zur Mückenabwehr ergreifen, wie das Tragen von langärmeliger Kleidung, die Verwendung von Insektenschutzmitteln und das Schlafen unter Moskitonetzen.
Beratung und Impfung
Für eine individuelle Beratung und Impfung sollten sich Patient*innen an Ärzt*innen oder Apotheker*innen wenden. Diese Fachkräfte können eine Risikobewertung vornehmen, die Notwendigkeit einer Impfung beurteilen und weitere Informationen zu Gelbfieber und anderen reisebezogenen Gesundheitsrisiken bereitstellen.