Cabotegravir
Cabotegravir: Ein fortschrittliches Antiretrovirale
Grundlegendes zu Cabotegravir
Cabotegravir ist ein antiretrovirales Medikament, das zur Behandlung und Prävention von HIV-1-Infektionen eingesetzt wird. Es gehört zur Klasse der Integrase-Inhibitoren, die die Integration der viralen DNA in das menschliche Genom verhindern und somit die Vermehrung des Virus blockieren. Cabotegravir ist für seine langanhaltende Wirkung bekannt und wird in Form von Tabletten zur oralen Einnahme oder als Injektionslösung angeboten. Die Injektionsformulierung ermöglicht eine verlängerte Freisetzung des Wirkstoffs im Körper, was bedeutet, dass Patient*innen das Medikament weniger häufig einnehmen müssen.
Indikationen: Wann wird Cabotegravir eingesetzt?
Cabotegravir wird hauptsächlich in zwei Bereichen eingesetzt: zur Behandlung von HIV-1 bei Erwachsenen, die bereits antiretrovirale Therapien erhalten haben, und zur Prävention von HIV-1 als Teil einer Präexpositionsprophylaxe (PrEP) bei Personen mit hohem Infektionsrisiko. Die Verwendung von Cabotegravir zur PrEP hat sich als besonders nützlich erwiesen, da die langanhaltende Wirkung eine kontinuierliche, monatliche Verabreichung ermöglicht, was die Adhärenz verbessern kann.
Wirkmechanismus: Wie funktioniert Cabotegravir?
Als Integrase-Inhibitor blockiert Cabotegravir das Enzym Integrase, das HIV benötigt, um seine genetische Information in das menschliche Genom einzufügen. Ohne die Funktion der Integrase kann das Virus keine neuen Kopien von sich selbst herstellen. Dieser Wirkmechanismus unterscheidet sich von anderen antiretroviralen Medikamentenklassen, was Cabotegravir zu einer wichtigen Option in der Kombinationstherapie macht, insbesondere wenn Resistenzen gegen andere Medikamente vorliegen.
Dosierung und Verabreichung
Die Dosierung von Cabotegravir variiert je nach Indikation und Formulierung. Für die Behandlung von HIV-1 wird Cabotegravir in der Regel in Kombination mit anderen antiretroviralen Medikamenten verabreicht. Die Injektionen werden nach einer anfänglichen Aufsättigungsphase, in der höhere Dosen verabreicht werden, in regelmäßigen Abständen von einem/einer Arzt/Ärztin oder Apotheker*in verabreicht. Bei der PrEP wird Cabotegravir in regelmäßigen Abständen injiziert, nachdem die Wirksamkeit und Verträglichkeit durch eine orale Einnahmephase bestätigt wurde.
Mögliche Nebenwirkungen und Risiken
Wie bei allen Medikamenten kann auch die Einnahme von Cabotegravir Nebenwirkungen haben. Zu den häufigsten gehören Reaktionen an der Injektionsstelle, Fieber, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Seltenere, aber schwerwiegendere Nebenwirkungen können allergische Reaktionen und Leberprobleme umfassen. Es ist wichtig, dass Patient*innen alle ungewöhnlichen Symptome ihrem/ihrer Arzt/Ärztin oder Apotheker*in melden.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Cabotegravir kann Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben, was die Wirksamkeit von Cabotegravir oder die anderen Medikamente beeinflussen kann. Es ist entscheidend, dass Patient*innen ihre gesamte Medikation mit ihrem/ihrer Arzt/Ärztin oder Apotheker*in besprechen, um mögliche Wechselwirkungen zu identifizieren und zu managen.
Überwachung und Nachsorge
Die Überwachung der Behandlung mit Cabotegravir umfasst regelmäßige Bluttests, um die Viruslast und die CD4-Zellzahlen zu überprüfen. Diese Tests helfen dabei, die Wirksamkeit der Behandlung zu bewerten und sicherzustellen, dass das Medikament wie vorgesehen funktioniert. Patient*innen sollten regelmäßige Termine mit ihrem/ihrer Arzt/Ärztin oder Apotheker*in wahrnehmen, um den Fortschritt der Behandlung zu besprechen und eventuelle Anpassungen vorzunehmen.
Wichtige Hinweise für Patient*innen
Patient*innen sollten darauf hingewiesen werden, dass Cabotegravir zwar die Viruslast reduzieren und das Immunsystem stärken kann, es jedoch keine Heilung für HIV darstellt. Es ist auch wichtig, dass sie verstehen, dass die Prävention von HIV-1 durch PrEP nicht bedeutet, dass andere Schutzmaßnahmen, wie die Verwendung von Kondomen, vernachlässigt werden sollten. Die Aufklärung über die Bedeutung der Therapietreue ist ebenfalls von zentraler Bedeutung, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.