Perindopril
Perindopril: Ein umfassender Überblick
Pharmakologische Charakterisierung von Perindopril
Perindopril ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzyme-Hemmer), der in der Behandlung von verschiedenen kardiovaskulären Erkrankungen eingesetzt wird. Als Prodrug wird Perindopril im Körper zu Perindoprilat, dem aktiven Metaboliten, umgewandelt. Dieser hemmt das Angiotensin-Converting-Enzym, welches eine Schlüsselrolle in der Regulation des Blutdrucks spielt, indem es die Umwandlung von Angiotensin I zu dem vasokonstriktorisch wirkenden Angiotensin II katalysiert. Die Hemmung dieses Enzyms führt zu einer Abnahme von Angiotensin II und folglich zu einer Vasodilatation, also einer Erweiterung der Blutgefäße, sowie zu einer reduzierten Aldosteronsekretion, was zusammen den Blutdruck senkt und das Herz entlastet.
Indikationen: Wann wird Perindopril verschrieben?
Perindopril wird hauptsächlich für die Behandlung folgender Beschwerden und Erkrankungen verschrieben:
- Hypertonie (Bluthochdruck): Perindopril wird eingesetzt, um den Blutdruck zu senken und dadurch das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zu reduzieren.
- Chronische Herzinsuffizienz: Bei Patient*innen mit Herzschwäche kann Perindopril die Symptome verbessern und die Belastbarkeit erhöhen.
- Stabile koronare Herzkrankheit: Perindopril wird zur Verringerung des Risikos kardiovaskulärer Ereignisse bei Patient*innen mit manifester arterieller Koronarerkrankung eingesetzt.
Dosierung und Anwendungshinweise
Die Dosierung von Perindopril sollte individuell angepasst werden, basierend auf dem Behandlungsziel, der Verträglichkeit und der Nierenfunktion der Patient*innen. Die übliche Anfangsdosis liegt bei 4 mg einmal täglich, die je nach Ansprechen auf die Therapie angepasst werden kann. Es ist wichtig, dass Perindopril regelmäßig und gemäß den Anweisungen der Ärzt*innen oder Apotheker*innen eingenommen wird. Die Einnahme erfolgt in der Regel vor den Mahlzeiten, da Nahrung die Bioverfügbarkeit von Perindopril beeinflussen kann.
Mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Wie alle Medikamente kann auch Perindopril Nebenwirkungen verursachen, obwohl nicht jede*r Patient*in diese bekommt. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Husten, Kopfschmerzen, Schwindel und Müdigkeit. Seltener können auch ernstere Nebenwirkungen wie Angioödeme, Hyperkaliämie oder Nierenfunktionsstörungen auftreten. Patient*innen mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegenüber Perindopril oder anderen ACE-Hemmern sollten dieses Medikament nicht einnehmen. Ebenso ist die Anwendung bei Schwangerschaft, insbesondere im zweiten und dritten Trimester, kontraindiziert und sollte bei einer geplanten Schwangerschaft vermieden werden.
Interaktionen mit anderen Medikamenten
Perindopril kann Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten eingehen. Besondere Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Einnahme von Kalium-sparenden Diuretika, Kaliumpräparaten, Lithium, nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAIDs) und anderen blutdrucksenkenden Mitteln. Es ist wichtig, dass Patient*innen ihre Ärzt*innen oder Apotheker*innen über alle verschreibungspflichtigen und nicht verschreibungspflichtigen Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und pflanzlichen Präparate informieren, die sie einnehmen.
Überwachung und Kontrolle während der Behandlung
Während der Behandlung mit Perindopril ist eine regelmäßige Überwachung des Blutdrucks, der Nierenfunktion und der Elektrolytwerte, insbesondere des Kaliums, erforderlich. Patient*innen sollten angewiesen werden, bei Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion, wie Schwellungen im Gesicht, an den Extremitäten, Lippen, Zunge oder im Rachenraum, sofort ärztliche Hilfe zu suchen. Ebenso ist bei Auftreten von starkem Schwindel oder Bewusstseinsverlust unverzüglich ein Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren.
Wichtige Hinweise für Patient*innen
Patient*innen sollten darauf hingewiesen werden, dass Alkohol und bestimmte Lebensmittel den blutdrucksenkenden Effekt von Perindopril verstärken können. Es ist ratsam, während der Behandlung auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zu achten. Vor operativen Eingriffen oder Narkosen sollten Patient*innen ihre Ärzt*innen oder Anästhesist*innen über die Einnahme von Perindopril informieren. Zudem ist es wichtig, dass Patient*innen verstehen, dass die Behandlung mit Perindopril in der Regel eine langfristige Therapie ist und nicht abrupt ohne Rücksprache mit einer medizinischen Fachkraft beendet werden sollte.